Montag, November 20, 2006

Kauri-Harz, das Gold der Baeume




Es mag selstsam ausgesehen haben, als gegen Ende des 19. Jhs. so genannte "gum digger" mit langen Metallstangen die Torfmoore in Neuseelands Northland durchstocherten. Sie waren auf der Suche nach Harzklumpen (kauri-gum), Ueberresten ehemaliger Kauriwaelder, die man zu Lacken und Farben verarbeitete.
1890 ueberstieg der Exporterloes den des Goldes und man ging dazu ueber lebende Staemme anzugreifen, um an das wertvolle Harz zu gelanden.
Neben dem Harzgraebern, die im Moor rumstocherten oder die Erde auswuschen, gab es noch die Harzsammler. Das Sammeln war eine anstrengende und nicht ungefaehrliche Arbeit.
Man unterschied zw. "crutch-gum", das sich in den Astgabeln der Baeume sammelte, "sugar-gum", das aus den Wurzeln tropfte und "candle-gum", das aus der Rinde tropfte. Die Sammler mussten also teilweise die hohen Baeume erklettern, um an das begehrte Harz zu gelangen.
Nicht alle schafften wieder den Weg nach unten! Beim Faellen eines stattlichen Riesens entdeckten Arbeiter einmal in einer Astgabel ein Skelett. Dem Harzsammler war das ueberlebenswichtige Seil hinuntergefallen!
Wie ueberall in der Welt kamen die Gluecksritter aus aller Herren Laender hierher. Maori, Chinesen und vor allem Jugoslawen stellten die groesste Zahl!

Auszug aus "Neuseeland - Die schoensten Nationalparks", Reise Know How