Montag, Dezember 04, 2006

Bay of Plenty und East Coast




Je weiter man sich von der Coromandel und Tauranga, der Hauptstadt von der Bay of Plenty, entfernt und auf dem Pacific Coast Highway in Richtung East Cape faehrt, desto mehr Plantagen fuer Obst und Kiwis bestimmen das Landschaftsbild. Nach Whakatane taucht man immer tiefer in Maoriland ein. Whakatane ist Ausgangspunkt fuer einen Besuch von White Island, einer aktiven Vulkaninsel 50 km vor der Kueste und fuer Bootstouren zur Delphinbeobachtung bestens geeignet. Da aber beide Ausfluege mit jeweils 150 Dollar zu Buche schlagen sollten, haben wir dieses erstmal auf Eis gelegt. Aktive Vulkane wie auf White Island werden wir sicherlich auch in Rotorua und Umgebung noch sehen, Delpine sind auch auf der Suedinsel und in Auckland zu beobachten und da das Wasser noch zum Schwimmen viel zu kalt ist, hoffen wir auf den Sommer oder Herbst! Weiter ging es, in das am duennsten besiedelte Gebiet der Nordinsel zw. Opotiki und Gisborn, der East Coast, eine scheinbar vergessene und zeitlose Gegend! Der wunderschoene und zum Glueck durchgaengig geteerte Pacific Coast Highway zieht sich 330 km einmal rund um diese grosse Halbinsel und bietet immer wieder spektakulaere Ausblicke auf die wilde Kueste. Die Gegend zaehlt zu den unberuehrtesten auf der Nordinsel. Einen Hauptteil der Bevoelkerung machen hier die Maori aus. Die Reaktionen gegenueber Fremden fallen sehr unterschiedlich aus. In der Regel geben sich die Einheimischen aber sehr gastfreundlich und auf Hilfe braucht man nicht lange zu warten, so unser Reisefuehrer. Na dann, lassen wir uns mal auf das Abenteuer ein! Die Menschen die hier leben sehen als erste das Tageslich, wenn die Sonne aufgeht und, wie der Name schon sagt, dreht sich hier alles um die Kueste. Wir haben nur ein paar Highlights mit dem Auto in zwei Tagen abgeklappert und ansonsten das Panorama aus dem Autofenster genossen. Je weiter wir vorgedrungen sind , desto seltener wurden Geschaefte und Tankstellen, deren auch zeitweise der Sprit ausgehen kann. Mit vollem Tank und aufgefrischten Essensvorraeten ging es zuerst nach Omai, wo wir zum ersten Mal kostenlos und wild zelten konnten. Hier waren wir ganz alleine und rundherum nur Wildniss! Am naechsten Tag ging es dem Highway weiter nach Ruakokore, wo eine malerische, weisse Anglikaner Kirche umgeben vom blauen Ozean auf einem Landvorsprung thront. Weiter geht es an malerischen Sandbuchten, die mit Treibholz uebersaet sind, bis kurz vor das Cape Runnaway. Hier biegt der Highway ins Hinterland ab bis zum East Cape, das von einem weissen Leuchtturm gekroent wird und von wo man einen ewig weiten Blick auf das blaue Meer hat. Das East Cape ist ueber eine 21 km lange abenteuerliche Schotterstrasse zu erreichen. Zum Schluss muss man vom Parkplatz noch anstrengende 700 Stufen zum Leuchtturm hinaufsteigen, bevor man nichts ausser das blaue Meer geniessen kann. Danach zieht sich die Strasse durch Weideland und abgeholzte Huegel bis nach Tikitiki, wo man erneut eine sehr schoene, mit typischen Maorischnitzereien ausgeschmuckte Anglikaner Kirche besichtigen kann. Auch die Buntglasfenster sind mit Maorimotiven verziert und die Dachbalken haben die gleiche Farbe, wie die Versammlungshaeuser der Maoris. Auf den weiteren 100 km bis Gisborn gibt es nicht viel zu entdecken und man merkt deutlich, wie verlassen und abgeschieden die Gegend hier ist. Nur der 660m lange Kai aus Beton in Tolaga Bay ist hier noch erwaehnenswert. Seines Zeichens das laengste Bauwerk dieser Art auf der suedlichen Erdhalbkugel. Der Kai verlaeuft parallel zu den steil aufragenden Sandsteinklippen und wurde Ende der 20er Jahre des 20. Jhs. zur Abwicklung der Versorgungsschiffe gebaut.Heute befindet er sich in einem beklagenswerten Zustand und ist nur noch fuer Fussgaenger geoeffnet. Fuer die fuenf Millionen Dollar zur Instandhaltung steht eine Spendenbox bereit, ein aussichtsloses Untermehmen! Unsere zweite Nacht haben wir wieder in der Wildnis verbracht, dieses Mal aber etwas schlechter hinter einer Strasse, gut versteckt. Am naechsten Morgen ging es ueber Gisborn, wo wir unsere Essensvorraete fuer unseren erste grossen Great Walk aufstockten und den Tank wieder fuellten, zum Lake Waikaremoana!