Dienstag, Januar 30, 2007

Im Zentrum der Southern Alps - Mount Cook Nationalpark




Eigentlich haetten wir noch liebend gerne den Routburn- oder den Kepler Track gemacht, waren aber beide leider, lieder ausgebucht. Als Alternative haetten sich der Greenstone- und der Caples Track angeboten, welche uns aber als zu langweilig vorkamen (Flusstal rauf, ueber einen Pass und Flusstal wieder runter) oder der Rees-Dart- und der Dusky Track, welche uns dann aber doch zu schwierig waren. Zum Schluss waere da noch der schoene und einfache Hollyford Valley Track, der uns aber eindeutig zu teuer war, denn entweder laeuft man den ganzen Weg wieder zurueck (aetz!) oder man laesst sich fuer schlappe 400-500 Dollar p.P. ausfliegen! Das spraengt dann doch unsere Vorstellungen von Wanderausgaben!!

Das Herz des neuseelaendischen Hochgebirges liegt im Mt. Cook Nationalpark. Hier gibt es mehr als 140 Gipfel, die eine Hoehe von 2100m erreichen und 23 gehoeren zu den Dreitausendern. Unbestrittener Koenig der weissen Landschaft ist der 3754m hohe Mt. Cook/Aorangi. Aorangi bedeutet auf maorisch: Wolke im Himmel (ao=Wolke, rangi=Himmel). Der Berg wurde 1894 zu Weihnachten zum ersten Mal von drei Neuseelaendern erstbestiegen. Die leichteste Route ist aber nur was fuer erfahrene Hochtourengeher und erfordert Eis- und Klettererfahrung. Nichts fuer uns also, aber die vielen kurzen Walks am Fusse des Berges im Mount Cook Village taten es auch und die Blicke auf den 29 km langen Tasmangletscher (5 km laenger als der Aletschgletscher in der Schweiz) und die Eiswaende waren Erlebnis genug. Das Dorf Mount Cook Village besteht nur aus einem riesigen, modernen Hotelkomplex und vielen kleineren Chalets, sowie einem riesigen Campingplatz des D.O.C.. Viel schoener war da schon der Blick vom Ende des tuerkisfarbenen Lake Pukaki zum in der Ferne thronenden Mt. Cook, uebrigens bei besten Wetterverhaeltnissen!
Genau auf der gegenueberliegenden Seite an der Westkueste befindet sich der Fox- und Franz-Josef-Gletscher, welche aber fast eine Tagesfahrt mit dem Auto entfernt liegen, da man um die komplette Bergkette entweder ueber den Haast- oder den Arthurs-Pass herum fahren muss. Die beiden Gletscher kommen bis auf 300 Hoehenmeter ins Tal und sind nur 12 km von der Tasmansee entfernt. Zwischen hohen Bergen, dem Regenwald der Westkueste und den Gletschern liegen die beiden Touristenorte Fox- und Franz-Josef-Glacier, auch nicht viel mehr als eine Ansammlung von Uebernachtungsmoeglichkeiten und Souvenirlaeden. Die Namen stammen uebrigens wirklich von dem oesterreichischen-ungarischen Herrscher und vom Premierminister William Fox, der um 1870 den Gletschern einen Besuch abstattete.
An beide Gletscher kann man bei kleineren und leichten Wanderungen bis auf Tuchfuehlung herankommen und es gibt zahlreiche Angebote, von einem Half-Day-Glacier-Walk bis hin zum Rundflug um den Mt.Cook. Wir haben ein Schoenwetterloch genutzt und sind auf Tipp von Ulis Bruder dem Gletscher mit dem Helikopter naeher gekommen (vielen Dank Markus fuer die Finanzspritze!). Heli-Hiking nennt sich das Ganze: Mit einem Helikopter wird man dabei auf 850 m Hoehe auf dem Gletscher abgesetzt und wandert mit Steigeisen an den Fuessen unter fachlicher Fuehrung durch hellblaue Eistunnel und an Gletscherspalten sowie unter riesigen Serracs (Eisbloecken) vorbei!
Ein absolut lohnendes und spannendes Erlebnis, zumal man bei uns fuer den Preis noch nicht mal den Piloten aus der Mittagspause bekommen wuerde! Mit viel weniger Geld in den Taschen aber uebergluecklichen Herzen und tollen Eindruecken sind wir dann wider im Dauerregen nach Picton zurueck gefahren.
Letztes Ziel der Suedinsel heisst Abel Tasman Nationalpark!

Dienstag, Januar 23, 2007

Milford und Doubtful Sound




Regen, Regen, Regen, aber eine atemberaubende, wunderschoene Landschaft - gerade wegen dem vielen Regen! Dies gilt insbesondere fuer den Milford Sound, der jaehrlich bis zu sieben Meter davon abbekommt.
Wir haben uns im Gunn's Camp im Hollyford Valley eine alte, urige Holzbaracke gemietet, mit dem Holzofen schoen eingeheizt, ein gutes Buch gelesen und die Stimmung genossen, waehrend der Regen auf das Dach geprasselt hat und der Fluss vor unserer "Haustuer" immer mehr angestiegen ist! Und das Warten auf besser Wetter hat sich gelohnt: am naechsten Tag hatten wir strahlenden Sonnenschein!! Fragt sich nur was besser ist: die Sounds bei Sonnenschein oder Regen?? Beides schoen!!
Da der Milford Track ausgebucht war und wir eh keine Lust hatten Sandfliegen und Regen auf einer 4-Tages-Wanderung die Stirn zu bieten, haben wir uns den Milford und den Doubtful Sound ganz bequem per Boot angeschaut (beides zusammen kostet nicht mehr, als wenn man den Milford Track, den teuersten der Great Walks, begeht!). Doubtful und Milford Sound sind beide sehenswert, wobei uns der Milford Sound mit seinen steil aufragenden Waenden, zahlreichen Wasserfaellen und den schneebedeckten Bergen besser gefallen hat. Das lag sicherlich auch daran, dass wir bei der Milford Sound Tour nur sechs Leute auf einem 100-Mann Boot waren! Anstatt 2 Stunden ging unsere Tour 3 Stunden und von Laerm und Hektik nichts zu hoeren bzw. zu spueren. Die Wasserfaelle konnten wir hautnah bestaunen, denn das Boot fuhr bis an die Felswand und wir wurden auch dementsprechend nass - super!!!
Auch dem Unterwasser Observatorium haben wir einen Besuch auf dieser Tour abgestattet. Das ist eine Art Aquarium im offenen Meer! Sehr interessant, denn nur hier in den Sounds des Fiordland Nationalparks kann man Lebewesen in 15m Wassertiefe sehen, welche sonst im offenen Meer in 100m Tiefe leben. Das liegt daran, dass hier das Suesswasser, welches vom Regen und den Wasserfaellen kommt, sich nicht sofort mit dem darunter liegenden Salzwasser mischt und sich somit eine fast lichtundurchlaessige 5m "dicke" Suesswasserschicht bildet!

Der Doubtful Sound besticht durch seine Einsamkeit und Ruhe. Auch hier gibt es zahlreiche Wasserfaelle, tiefschwarzes Meer und Regenwald zu bewundern. Wir haben uns fuer die Tour mit DoubtfulCruise entschieden, da diese nur 20 Personen anstatt 100 mitnehmen! Zuerst ging es ueber den Lake Manapouri zur Besichtigung des Wasserkraftwerks, dann mit dem Bus ueber den Wilson Pass zum Doubtful Sound. Den Rest des Tages haben wir dann auf dem Boot verbracht.

Das waren drei schoene, erlebnisreiche Tage mit viel Regen und viel Sonnenschein und mit Sicherheit eines der schoensten Fleckchen der Erde!

Samstag, Januar 20, 2007

Klassifizierung der Campingstellen

In Neussseland gibt es zahlreiche Moeglichkeiten zu uebernachten. Hotels, Motels, Lodges, Jugendherbergen, Backpackers und Campingstellen.
In den Jugendherbergen muss man Mitglied sein und in den Backpackers kann man mit der "BBH- Club Card" und "VIP- Backpackers Card" guenstiger (15 bis 30 Dollar) uebernachten.
Die guenstigste Alternative ist aber, mal abgesehen vom wilden zelten, der Campingplatz. Auf vielen Wanderwegen kann oder darf man aber nur in den bereitgestellten Huetten (siehe Klassifizierung der Huetten) oder ausgewiesenen Zeltplaetzen uebernachten.
Um die meisten Zeltplaetz zu erreichen, ist man schon auf das eigen Fahrzeug angewiesen. Oeffentliche Verkehrsmittel gibt es schon, aber mit schlechten Verbindungen.

Private Campingstellen (Motorcamps oder Holiday Parks) haben Warmwasserduschen, Kuechen, Waschmaschine, Aufenthaltsraeume, Pool und Spa (10 bis 15 Dollar). Zusaetzlich stehen einem noch voll ausgestattete Cabins zur Verfuegung (45 bis 75 Dollar).

Die Einrichtungen der D.O.C. Campingstellen (6 bis 10 Dollar) sind meist sehr duerftig, aber die Lage ist genial und oft sehr idyllisch. In der Regel ist die Trinkwasserversorgung gesichert und es gibt ein Toilettenhaeuschen. Die Gebuehr fuer die D.O.C. Campingstellen bezahlt man beim Ranger oder wirft das Geld mit einem ausgefuellten Formular in eine bereitstehend Box. Den Durchschlag heftet man an den Wagen oder an das Zelt. Meistens gilt hier immer das Prinzip: "Wer zuerst kommt, mahlt zuerst!"

Campingstellen vom D.O.C. werden in 3 Kategorien unterteilt. Je nach Austattung und Kategorie werden unterschiedliche Gebuehren erhoben:

Kategorie 1: (Serviced Campgrounds) Toiletten, Waschraum, heisse Duschen, Kueche und Strom sind vorhanden, sowie Grill-, oder Feuerstelle und gelegentlich auch ein kleiner Laden, der einen mit dem Noetigsten versorgt. Sie sind gut zu erreichen und kosten 10 bis 15 Dollar pro Person/pro Nacht (wobei wir diese Kategorie vom D.O.C. noch nie gesehen haben).

Kategorie 2: (Standard Camping Areas) Toiletten (Plumpsklo), Trinkwasser und Feuerstelle sind vorhanden. Sie sind meistens nur zu Fuss zu erreichen und kosten 5 bis 10 Dollar pro Nacht/pro Person.

Kategorie 3: (Informal Camping Areas) Diese Campingstellen liegen meist weit abseits eines Versorgungspunktes und stellen nur die Trinkwasserversorgung sicher. Die Benutzung ist kostenlos, sie sind aber auch oft sehr schwer zu erreichen und bieten keine weiteren Einrichtungen.

Das wilde Zelten ist zwar ueberall erlaubt und wird auch oft geduldet, allerdings sollte man immer erst beim Landbesitzer um Erlaubnis fragen, da ganz Neuseeland eigentlich aus Privatland besteht.
Leider stehen an vielen oeffentlichen Plaetzten (Picknickareas und Straende) inzwischen Campingverbotsschilder! Sofern man aber fuer eine Nacht von Sonnenuntergang bis Sonnenaufgang sein Zelt aufbaut und keinen Muell hinterlaesst gibt es auch hier keine Probleme.

Stewart Island




Von Bluff, suedlich von Invercargill, ging es mit der Personenfaehre durch die Foveaux Strait auf Neuseelands dritte Hauptinsel: Rakiura oder auch Stewart Island genannt.

Von der Halfmoon Bay, mit der einzigen Siedlung Oban, starteten wir unseren zweiten Great Walk, den dreitaegigen Rakiura Track.
Der eigentliche Beginn des Tracks an der Lee Bay ist durch eine riesige Metallkette gekennzeichnet, welche die Insel symbolisch mit dem Festland verbinden soll.

Die erste Etappe ueber einen sehr gut ausgebauten, flachen Kiesweg, fuehrte uns an zahlreichen Buchten, ueber weisse Sandstraende und zwei Haengebruecken zur Port William Hut, die wir nach 4 Stunden erreichten.
Am naechsten Tag ging es zu einem 305 m hohen Aussichtspunkt ueber Holzwege, welche zum Schutz der Natur verlegt wurden und es uns so ziemlich einfach machten. Der Regenwald ist auf diesem Abschnitt beeindruckender als sonst irgendwo in Neuseeland. Nachdem wir den Ausblick ueber das Peterson Inlet genossen hatten, ging es ueber unzaehlige Holztreppen und einige matschige Passagen hinunter zur North Arm Hut, welche wir nach insgesamt 5,5 Stunden erreichten.

Der Weg am letzten Tag fuehrte uns nochmals ueber mit Maschendraht bezogene Holzwege zu einem alten Karrenweg, welcher uns nach 5 Stunden zurueck zur Halfmoon Bay brachte.

Der Rakiura Track ist an den steilsten und matschigsten Stellen sehr gut ausgebaut worden, was diese Wanderung zu einem der einfachsten und am wenigsten anstrengensten Great Walks in Neuseeland macht. So macht wandern Spass!!!
Diesmal hatten wir schon fast unverschaemtes Glueck, nicht nur weil das Wetter an den ersten zwei Tagen super war (eigentlich herrscht hier eine sehr hohe Niederschlagsrate), sondern weil wir auch von Sandflies fast verschont blieben, obwohl Stewart Island nach dem Milford Sound das hoechste Aufkommen von Sandflies aufweist. Nur einen Kiwi haben wir auf dem Rakiura Track nicht gesehn, dafuer viele Voegel und einen wieder sehr schoenen Regenwald, mit zahlreichen hellgruenen Farnen.
Eigentlich wollten wir noch in der Mason Bay, an der Westkueste der Insel, uns auf Kiwisuche begeben, da hier die Chance am Groessten sein soll, den Kiwi auch tagsueber zu entdecken. Aber im Regen (der uns am dritten Tag "ueberraschte') hatten wir darauf keine Lust mehr und bekamen mit Glueck noch die letzten zwei Tickets fuer die naechste Faehre nach Bluff und somit zurueck in die Zivilisation.

Sonntag, Januar 14, 2007

Pinguine, Steinkugeln und ein versteinerter Wald




Auf der Fahrt von Christchurch nach Invercargill, auch Southern Scenic Route genannt, gibt es zahlreiche Plaetze zum Beobachten von Zwerg- und Gelbaugpinguinen. In Oamaru und am Pinguin Place auf der Otago Peninsula bei Dunedin kann man sich gefuehrten Touren anschliessen, wir haben uns aber fuer die kostenlose Variante entschieden. So sind wir an der Sandfly Bay (aber ohne Sandflies) auf eine schoene Wanderung ueber Sandduenen, am Meer entlang, nah an einer Robbenfamilie vorbei, auf einen Pinguinbeobachtungsstand (Einrichtung vom D.O.C.) gestossen. Hier haben wir drei grosse, putzige Gelbaugenpinguine gesehen. Leider gab es Idioten, die es nicht lassen konnten, sich den Tieren bis auf ein paar Metern zu naehern und somit haben sie die Tiere gehoerig erschreckt und verscheucht. Kein Wunder, dass an manchen Orten horrente Eintrittspreise verlangt werden, um die Tiere zu schuetzen, da diese bei geringster Stoerung nicht mehr zu ihren Nistplaetzen zurueckkehren.

Kurz vor Dunedin haben wir einen Stopp bei den Moeraki Buolders eingelegt. Die grossen, grauen und kugelrunden Steine (bis zu zwei Meter Durchmesser) haben wir frueh am Morgen ganz fuer uns alleine gehabt und die Stimmung im Morgennebel war einzigartig!!

In Dunedin, welches auch "Edinburgh des Suedens" genannt wird, da viele Strassen und Viertel dieselben Namen wie Edinburgh in Schottland haben, haben wir uns schoene, alte Kirchen, das alte Bahnhofsgebaeude und die nach dem "Guiness Buch der Rekorde" steilste Strasse der Welt, die Baldwin Street (Steigungswinkel 19 Grad), angeschaut. Ausserdem haben wir einen Ausflug zum Signal Hill und zum Tunnel Beach gemacht.

Von hier ging es weiter Richtung Invercargill durch die "Catlins". Was im Reisefuehrer noch als Geheimtipp bezeichnet wird ist schon laengst keiner mehr. Neben zahlreichen schoenen Wasserfaellen und schoen gelegenen, wilden Campingstellen (alleine deshalb lohnt sich schon ein Besuch!), kann man in der Porpoise Bay Hectordelphine beobachten (leider haben wir keine gesehen) und den Petrified Forest bei Ebbe bestaunen. Hier sieht man ueber 180 Millionen Jahre alte versteinerte Baumstuempfe und umgekippte Staemme, wobei man aber schon genau hinschauen muss.

Mittwoch, Januar 10, 2007

Christchurch

Christchurch ist die drittgroesste Stadt des Landes und das wichtigste Zentrum der Suedinsel. Nach Auckland hat Christchurch den zweitgroessten Flughafen und viele der Touristen fangen hier ihre Tour an oder beenden hier ihren Trip.
Die Lage von Christchurch ist einfach genial. Unmittelbar suedoestlich bietet die Huegelkette Port Hills eine willkomende Abwechslung zu der ansonsten eher flachen Canterbury Plain. Dahinter erstreckt sich die Halbinsel Banks Peninsula mit der kleinen, franzoesisch angehauchten Stadt Akaroa.
Christchurch
verstroemt eine spuerbar vornehme Atmosphaere und das ist nicht verwunderlich, schliesslich wurde die Stadt von den ersten englischen Siedlern als anglikanischer Aussenposten von "Good Old England" gegruendet und nach einem renomierten College in Oxford benannt. Sie wirkt tatsaechlich mit seiner neugotischen Architektur wie eine traditionelle englische Universitaetsstadt, was sich auch an den zahlreichen, alten Gebaeuden widerspiegelt. Es gibt hier auch viel modernes zu entdecken, darunter die neue Art Gallery, zu der man kostenlosen Zutritt hat und stark an die Staatsgalerie in Stuttgart erinnert. Viele Bilder, Skulpturen und sonstige komische Kunst gibt es hier auf zwei Etagen zu bestaunen. Nicht ganz unser Geschmack!
Sehr huebsch und unbedingt sehenswert ist dagegen die Kathedrale im Zentrum der Stadt und der Cathedral Square. Vom Kirchturm hat man einen tollen Ueberblick. Um den Platz gibt es zahlreiche schoene Gebaude, auf dem Platz steht eine auffaellige, neue Skulptur, eine ueberdimensionale, aussen silbern und innen metallisch blau gefaerbte "Eiswaffel", die mit vielen Blatt- und Farnmustern verziert ist. Ein besonderes Highlight ist die alte Tramway, die um den Stadtkern bummelt und hervorragend zum alten Stadtstil passt. Das schoenste ist aber das Art Centre, welches 1894 erbaut wurde, wie ein altes, englisches Schloss aussieht und frueher urspruenglich die Universitaet beherbergte. Heute ist hier das Kunstzentrum angesiedelt mit vielen Lokalen, Kneipen, Gallerien, Kinos und einem Theater und man kann auf den gruenen Vorplaetzen im Schatten oder im grasbewachsenen, viereckigen Innenhof wunderbar faulenzen. Ernst Rutherford studierte hier und man kann sich in einer kostenlosen Fuehrung seinen mit dem Nobelpreis ausgezeichneten Atomspalter ansehen. Sehr Interessant!! Ansonsten fuehlt man sich hier wie bei Harry Potter auf Hogwarts. Ein fantastischer Platz um in die Schule zu gehen!!!
Natuerlich gibt es auch viele Parks und Gruenanlagen, und der Strand keine 8 km entfernt, sowie die schneebedeckten Berge im Landesinnern, lassen keine Langeweile aufkommen. Ein Muss ist die Fahrt ueber die 8 km entfernte Summit Road, bei der man keine 200 Hoehenmeter ueber der Stadt einen fantastischen Blick hat und sich bei Nebel eher in Schottland waehnt. Kurzes Alpingras, Kuehe, Schafe, Wanderwege, Almstrassen, Steinmauern...
Ohne Auto kann man das ganze gut mit der "Gondola" erreichen, eine Seilbahn auf den hoechsten Berg!
Ganz klar, Christchurch ist unser neuer Top Favorit in Neuseeland: Hier koennte es uns gefallen, hier koennten wir leben...

Sonntag, Januar 07, 2007

Wetterchaos - Keine Planung ist die beste Planung




Nachdem wir in Blenheim bei strahlendem Sonnenschein auf "Little Blue" gewartet hatten, der wegen neuer Bremsbelaege in die Werkstatt musste, konnten wir keine zwei Tage und 100 km spaeter in Kaikoura einen Wettersturz miterleben und hatten am naechsten Tag sogar Schneefall! Waehrend ganz Europa auf den Schnee wartet um endlich Ski fahren zu gehen, warten wir hier also immer noch auf den Sommer!
Unsere geplante Whalewatching-Tour wurde daraufhin natuerlich vom Veranstalter abgesagt. Da der Wetterbericht uns fuer die Ostkueste die naechsten Tage weiterhin schlechtes Wetter bescheinigte und an der Westkueste, entgegen dem sonst dort sehr schlechten Wetter, die Sonne schien, hatten wir uns kurzfristig zum Coast-to-Coast-Hopping entschieden!
Ueber Hanmer Springs, einem verschlafenen Kurort, dem Lewis Pass und Murchison ging es an Lyell, einer alten Goldgraebersiedlung und der Buller Gorge, einer engen Schlucht des Buller River, nach Westport. Von dort aus hatten wir uns dann die Robbenkolonie am Cape Foulwind angesehen und die Westkueste noerdlich bis Karamea erkundet. In Karamea beginnt bzw. endet der "Heaphy Track" und es gibt ein paar Naturbruecken im dichten Busch und Regenwald zu bewundern.
Suedlich von Westport sind wir dann zu den Pancake Rocks. Mira hatte im Inland die Umgebung der Goldgraebersiedlung Reefton erkundet, waehrend ich auf den 1580m hohen Mt. Haast gestiegen bin und die Aussicht auf die wilden und zerkluefteten Berge genossen hatte.
Bei den lohnenden Pancake Rocks hatten wir in einem sehr schoenen, mitten im undurchdringlichen Busch gelegenen Youthhostel uebernachtet, wo sogar frisch gebackene Muffins und Brot angeboten wurden. Als wir den spannenden "Inland Pack Track", der in 2 Tagen und mit 18 Flussdurchwatungen (!!) durch eine sehr enge und hohe Schlucht ohne markierten Weg laeuft, angehen wollten, wechselte das Wetter schlagartig und vereitelte jede Planung.
Ueber den steilen Arthurs Pass, bei dem sogar unser kleiner "Little Blue" brodelte, wieder in voller Sonne (keine 50 km entfernt vom schlechtem Wetter der Westkueste!) und vorbei an grandiosen Berg- und Gletscherlandschaften mit riesigen ausgetrockneten Flusstaelern, ging es schnell zurueck nach Kaikoura, wo ein zweiter Whalewatch-Versuch klaeglich scheiterte, obwohl das Wetter super gut war. Die Tour wurde wieder kurzfristig abgesagt, da das Meer zu unruhig sein sollte! Kaum zu glauben, bei dem ruhigen Meer am Strand und bei dem tollen Wetter.

Der Name der Stadt bedeutet uebrigens uebersetzt: Kai = Essen und koura = Langusten.
Man kann ueberall entlang der Kueste um Kaikoura herum sehr guenstig (25-55 Dollar) diese leckeren Meeresbewohner, Lobster oder auch Cryfish genannt (bei uns besser bekannt als Hummer), essen.

Nachdem wir dann bei besten Wetter eine "Schwimmen mit Robben"-Tour gemacht hatten und dabei den possierlichen Tieren bis auf einen halben Meter nah gekommen sind und sie sogar unter uns hindurch tauchten und mit uns gespielt haben, hatten wir wohl die intensive Sonne hier total unterschaetzt und uns einen heftigen Sonnenstich geholt. Uns war ueberhaupt nicht gut!

Am naechsten Tag klappte dann endlich die Whalewatching-Tour, natuerlich bei schlechtem Wetter, welche wir dadurch nicht einwandfrei geniessen konnten, da uns die Seekrankheit erwischte. Das Meer war aber auch alles andere als ruhig und uns zum Kotzen uebel! Wir sahen zwar ein paar Wale, darunter Barthwal und Orkas sowie auch eine Schwanzflosse (das wohl bekannteste Bild von Kaikoura), aber hatten selber beim Bilder machen kein Glueck, da das Boot zu sehr schaukelte.
Die naechsten Tage verbringen wir in Christchurch.
Naechstes Ziel duerfte dann, wenn das Wetter mitmacht, Dunedin und Invercargill sein. Aber wer weiss das hier schon so genau, denn...

...keine Planung ist wohl besser die beste Planung!!!