Die Keas - Scherzbolde in den neuseelaendischen Alpen
Mit Vorliebe treibt der "Spassvogel" seine Spaesse mit anderen, insbesondere Menschen:
Er zieht Schnuersenkel aus Wanderschuhen, laesst Handschuhe verschwinden, knabbert neue Oeffnungen in Zelte und Schlafsaecke, steckt spitzbuebisch seinen Schnabel in irgendeine Leckerei, zupft hier ein bisschen und rupft dort ein wenig oder posiert haeufig einfach nur fuer die Kamera!
Rucksaecke sind erst mit Loechern wirklich praktisch, Scheibenwischer am Fahrzeug sind mehr als ueberfluessig, Dachgepaecktraeger eignen sich ausgezeichnet als Turnstangen, Gummidichtungen an Autotueren laden foermlich dazu ein, sie herauszuzerren und anzuknabbern....nichts ist vor diesem Vogel sicher!
Mit seinem seltsamen Seitwaertsgang, seinen Geluesten und seiner endlosen Neugier erscheint der einzige Bergpapagei der Welt so liebenswert, dass man staendig in Versuchung geraet, ihn zu fuettern. Das Essen der Menschen schadet dem Vogel aber eher, wie jedem anderen Vogel auch! Nichtsdestotrotz sind sie aeusserst hartnaeckig und schnappen dem unaufmerksamen Wanderer schnell mal das Sandwich aus der Hand. Man hoert ein Rascheln der Federn, sieht das Rot unter den Fluegeln aufblitzen - und schon zerrt der Spitzbube am Mittagessen!
Keas gehoeren zu den Papageien und leben nur in den Berggebieten der Suedinsel Neuseelands. Ihre Hauptnahrung sind Blaetter, Knospen, Beeren und Insekten, welche sie an den angrenzenden Waldgebieten der Bergwelt finden. Von Juli bis Januar ist Paarungs- und Brutzeit. Das Nest besteht aus einem bis zu sieben Meter langen Gang, welcher zur eigentlichen Eikammer fuehrt. Der Nestbau kann bis zu zwei Jahre dauern und waehrend dieser Zeit wird das Weibchen vom Maennchen gefuettert. Nach etwa drei Wochen Brutzeit schluepfen die Jungen. Das Maennchen ist weiterhin fuer die Nahrungssuche verantwortlich, waehrend das Weibchen die Kueken fuettert und verhaetschelt. Nach weiteren vier Wochen verlassen die Jungen das Nest. Waehrend die maennlichen Nachkommen bereits vollkommen selbststaendig sind, werden die weiblichen Kueken weitere sechs Wochen umhaetschelt und gefuettert, diesmal vom Vater.
Schliesslich klettern, liegen, laufen und spielen sie geschickt und keck wie ihre Eltern - staendig auf der Suche nach neuen Abenteuern, zu jeder Schandtat bereit und immer fuer ein Leckerbissen zu haben...
...but don't feed the Kea!!
Eigener Beitrag mit Auszuegen aus "Neuseeland - Die schoensten Nationalparks" vom KnowHow Verlag und "Reisehandbuch Neuseeland" von Stefan Loose
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