Samstag, Dezember 23, 2006

Die Schoepfungsgeschichte der Maori

Heute erzaehlen wir euch mal eine andere Geschichte als: "Es begab sich zu jener Zeit...........", die Schoepfungsgeschichte der Maori aus "Neuseeland - Die schoensten Nationalparks", Reise Know How:

Den Legenden der Maori zufolge stand am Anfang aller Zeit das Nichts (Te Kore) und alles Leben entstand in einer langen dunklen Nacht (Te Po) durch die Ureltern, Rangi, den Himmelsvater und Papa, die Erdmutter. Sechs ihrer vielen Kinder hatten eines Nachts genug von der ewigen Dunkelheit und berieten, wie sie das Licht schaffen koennten.
Der wildeste, Tu Matauenga, schlug vor, die Eltern zu toeten; doch Tane Mahuta, spaeterer Erschaffer des Waldes und seiner Lebewesen, widersprach und wollte sie nur trennen. Alle, Tangaroa, Schoepfer der Meere und seiner Lebewesen, Rongo und Haumia, Erschaffer der Nahrung, und auch Tu Matauenga stimmten schliesslich zu. Lediglich Tawhiri-Ma-Tea schwieg dazu.
Alle Versuche, die miteinander verwachsenen Eltern zu trennen, schlugen zunaechst fehl. Erst Tane Mahuta gelang es schliesslich, mit aller Macht, sie langsam auseinander zu stemmen. Rangi und Papa schrien vor Schmerzen, doch Tane Mahuta liess nicht nach und drueckte den Himmel nach oben, so dass der erste Tag begann.
Tawhiri
erfuellte dieser Verrat am Vater mit Zorn und Hass, und er folgte ihm. Von oben schickte er Wirbelstuerme, Eiswinde und Staubstuerme und fuhr in Tane Mahutas Waelder, denn dort hatten sich die Brueder versteckt. Er entwurzelte die Baeume und griff Rongo-Ma-Tane und Haumia-Tikitiki an, die nun schutzlos waren. Doch Papa schuetzte ihre Kinder, in dem sie sie zu Suesskartoffel und Farnwurzel werden liess.
Tangaroa, von seinen Bruedern verlassen, floh erbost ins Meer. So versucht noch heute das Meer sich in das Land zu graben.
Einzig Tu Matauenga widerstand den Winden Tawhiris, bis Frieden zwischen Himmel und Erde herrschte. Doch dass er allein hatte kaempfen muessen, machte ihn wuetend, und er raechte sich an seinen Bruedern. Er nahm die Blaetter vom Cabbage Tree und legte Fallen fuer die Tiere des Waldes aus, und von den Fasern des Neuseeland-Flachs wob er Netze und fing Fische. Schliesslich fand er auch die Suesskartoffeln und Farnwurzeln und grub sie aus. So machte Tu Matauenga seine Brueder zu Nahrung. Nur Tawhiri konnte er nicht besiegen, und deshalb besteht die Feindschaft zwischen Tu Matauengas Kindern (Menschen) und den Stuermen Tawhiris noch heute.
In seiner unendlichen Trauer ueber die Trennung von Papa vergoss Rangi sehr viele Traenen und liess so Seen, Fluesse und Meere entstehen. Damit die Erdmutter den weinenden Rangi nicht mehr sehen mussten, beschlossen die juengeren Kinder der beiden, die Mutter zu wenden. Zusammen mit ihrem juengsten Sohn, Ruaumako, den sie noch an der Brust naehrte, wendete Mataho Papa um. Doch zuvor gab sie Ruaumako Feuer mit, damit er unter der Erde nicht frieren musste. Immer wenn Ruaumako heute hin und her laeuft, bebt die Erde und speit Feuer. Rangis Traenen flossen nun schwaecher, aber versiegten nie ganz. Jede Nacht legt sich der geweinte Tau auf den Ruecken Rangis, die mit einem Seufzen - Morgennebel, die zum Himmel steigen - antwortet. Tane erschuf schliesslich aus dem Lehm - rot durch das Blut, das bei der Trennung seiner Eltern geflossen war - die erste Frau: Hine Ahu One ("Frau aus der Erde"). Durch die Nasenloecher atmete er ihr Leben ein und zeugte mit ihr eine Tochter, Hine Titama, Frau der Daemmerung. Mit ihr lebte er in Blutschande. Als Hine erfuhr, dass ihr Mann auch ihr Vater war, verliess sie die Welt des Lichts (Te Ao) und ging in die Unterwelt (Te Po). Dort erwartet Hine Nui Te Po, die grosse Frau der Nacht, wie sie fortan hiess, noch heute alle Kinder Tanes, um ihnen endlich Geborgenheit zu geben.


Ziemlich verwirrend das Ganze, oder? Aber fuer die Maoris war unser Altes und Neues Testament bestimmt nicht weniger verwirrend.......
Schoepfungsgeschichte und Weihnachten passt zwar nicht ganz zusammen, aber was solls!

Wir werden Weihnachten und Silvester auf dem "Traverse-Sabine-Circuit"- Track im Nelson Lake Nationalpark verbringen und auf Einsamkeit und Ruhe hoffen. In diesem Sinne wuenschen wir euch besinnliche Tage und einen guten Rutsch!!!
Bis naechstes Jahr!