Lake Waikaremoana Track - unser erster Great Walk
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Da das Wetter uns einen Strich durch die Rechnung gemacht hat ( es hat gestuermt und geregnet) haben wir den Great Walk am Visitor Center nur gebucht, um den Regen 3 Tage Zeit zum Weiterziehen zu lassen, und sind weiter nach Rotorua gefahren.
Die Strasse vom Lake nach Rotorua ist eine ueble, steile, schmale, 160 km lange Schotterpiste und bei Regen und Sturm das reinste "Vergnuegen"...Ueberall lagen Felsbrocken und Aeste auf der Strecke, die Mira teilweise erstmal beiseite raeumen musste, damit ein Durchkommen ueberhaupt moeglich war.
Was wir in den naechsten drei Tagen in Rotorua alles erlebt haben, berichten wir euch spaeter, jetzt geht es erstmal um unseren ersten Great Walk around the Lake!
Man kann den Lake entweder im Uhrzeigersinn oder gegen den Uhrzeigersinn begehen und man kann entweder in Huetten uebernachten oder Zelten. Wir haben uns fuer die Huetten und die Richtung gegen den Uhrzeigersinn entschieden!!! Die Zeltplaetze haetten 10 Dollar, anstatt 20 Dollar fuer die Huetten gekostet, aber da wir keine Lust hatten, das Zelt mitzuschleppen, haben wir uns fuer die teurere Variante entschieden.
Vorteil bei einem Great Walk gegenueber einem "normalen" Walk mit "Backcountry Huetten" ist, dass man den Schlafplatz in den Huetten oder auf dem Zeltplatz sicher hat (wenn vorgebucht), nachteilig ist, dass man auch bei schlechtem Wetter weiterlaufen muss und nicht noch eine weitere Nacht auf der jeweiligen Huette verbringen kann!
Die Streckenabschnitte liegen bei angenehmen 3 bis 5 Stunden, d.h. man koennte den Track auch in drei Tagen machen, wuerde dann aber an der schoenen Natur vorbei hetzen. Wir haben uns fuer die 5 Tage Tour entschieden!
Mit relativ leichtem Rucksack und Huettenticket in der Tasche wurden wir vom Waikaremoana Motor Camp mit dem Boot zu unserem Ausgangspunkt "Hoporuahine" gebracht. Da man hier mal wieder das Auto am Ausgangspunkt bzw. Endpunkt nicht sicher stehen lassen kann (das wird immer besser hier...), haben wir unser Auto am Motor Camp abgestellt und uns dann wie gesagt mit dem Wassertaxi "rueber" fahren lassen. Zusaetzlicher Kostenpunkt 30 Dollar pro Person (wir habens ja)!
Ab Hopurahine - Bootsanleger ging es dann in leichtem auf und ab am Ufer des Sees durch wunderschoene Farn- und Regenwaldlandschaft entlang. Nach nur 45 min haben wir dann unser erstes Ziel, die Whanganui-Huette erreicht! Da waren wir vielleicht ueberrscht, aber noch meht hat uns der Zustand der Huette ueberrascht: total heruntergekommen, dreckig, stinkig, bevoelkert von Unmengen von fetten Fliegen und ein Schild das vor Ratten warnt!!!! Na, prima! Dafuer liegt sie sehr malerisch auf einer Lichtung, rechts und links ein Bach, davor der See! Wenigstens etwas....Die Huette hat Platz fuer 18 Personen, es gibt einen kleinen Aufenthaltsraum mit Holztischen und Baenken, einen Gasofen (der nichts bringt) und einen Regenwassertank und aehnelt sehr den Holzbiwacks in den Alpen. Die 20 Dollar waren fuer diese Huette echt ein Witz! Aber so ist es halt, ist eben ein Great Walk!
Dafuer kam niemand mehr und wir hatten die ganze Huette fuer uns alleine! Die Nacht wurde eisig kalt!! Aber da sind wir selber schuld, wir haben auf unseren Schlafsack verzichtet und nur den Biwacksack, den Huettenschlafsack und eine Thai Airways Decke aus dem Flugzeug mitgenommen! Wir sind davon ausgegangen, dass es in den Huetten einen gescheiten Holzofen und viele Menschen gibt, die die Huette waermen. Falsch gedacht..... Zum Schluss hatten wir alles an was wir an Kleidung mitgenommen hatten, inklusive unseren Jacken!! Und da es kein Matratzenlager war, sonder Stockbetten konnten wir uns auch nicht aneinander kuscheln und gegenseitig waermen. Zu allem Uebel hat es die ganze Nacht geregnet und gestuermt, hier ist das Wetter so sprunghaft wie eine Katze! Zum Glueck blieben wir von Ratten verschont!
Nach dem Fruehstueck (Muesli mit Wasser und Milchpulver, Brot und Nutella) ging es ohne Regen wieder am See entlang, ab und zu bog der Weg wieder in den Busch ab und wir haben die "Ants" foermlich fluestern hoeren.....
Unser Weg fuehrt uns an der Waiharuru Huette vorbei und die ist mal echt der Hammer: alles neu, einzelne Schlafplaetze, Waschraum, richtig gut..... ganz toll....
Von dort haben wir dann nochmal 2,5 h durch Busch , auf und ab, und ueber glitschige Steine am See entlang, zu unsere naechsten Uebernachtungshuette, der Mauiriti Huette, gebraucht und ihr ahnt es sicherlich schon: die war zwar nicht ganz so schlimm wie die Whanganui Huette, aber leider auch nicht viel besser!
Uns tat beiden der Ruecken und Nacken weh und Mira hat sich mal wieder Blasen erlaufen! Wir haben nicht mehr viel gemacht, ausser unsere Blessuren zu kurieren, zu essen und uns mental auf die Nacht einzustimmen.... die wir diesmal im Zweier Biwack und vor dem Ofen (der sich leider nach 1h automatisch austellt - wer erfindet denn so einen Schrott?) verbracht haben - was durchaus etwas waermer war!!!
Am Nikolaustag (keiner hat mir was in den Stiefel gelegt....) ging der Weg wieder im Auf und Ab durch Wald und am See entlang. Uli hat noch einen Abstecher zu schoenen Wasserfaellen gemacht! Die Nacht haben wir in der Waiopao Huette verbracht, mit richtigem Holzofen und wir haben nicht frieren muessen !!!
Am naechsten Tag hatten wir einen steilen Aufstieg (von 600 m auf 1200 m ) vor uns, das ging aber erstaunlich gut. Die schoene Natur hat alles wider wett gemacht! Und von der Panekiri Huette wurden wir mit einem wunderschoenen Blick ueber den unglaublich grossen See und die Waelder belohnt!
Die Nacht war wieder kalt, aber nicht so schlimm wie die ersten zwei Naechte. Die Huette war ziemlich voll, aber das war ok, so wurde es wenigstens warm.
Wir sind am naechsten Tag um 7.30 Uhr los gelaufen und waren um 12.00 Uhr runter vom Berg und am Watertaxi pick up point in Onepoto angekommen. Der Abstieg war einfach, gar nicht steil, mit schoenen Ausblicken, aber immer im Wald, in dem die Baeume von tausenden Moosen bedeckt waren. Wir haben uns wie im "Fangorn Wald" bei den "Aents" gefuehlt. Es fehlten nur noch die Hobbits, die auf den Baeumen sassen... Das der komplette Bergkamm mit Wald bewachsen war, war wirklich gut so, denn es hat so gestuermt, dass es einen an "baumfreien" Stellen fast weggeblasen hat. Kaum hat uns das Wassertaxi am Campingplatz und somit am Startpunkt abgesetzt und wir unseren "Little Blue" erreicht, fing es auch schon an zu regnen! Somit hatten wir, bis auf die Kaelte, echt Glueck mit dem Wetter!!
Danach sind wir nach Napier gefahren, haben uns Fish'n'Chips, Cola und eine warme und besonders saubere Kitchen-Cabin mit Kuehlschrank, Kueche und viel Platz im Top 10 Holiday Park (Kennedy Resort) gegoennt!!! Nach ausgiebiger Koerperpflege und Waesche waschen sind wir ins warme, weiche, flauschige Bett gesunken und eingeschlafen!
Fazit:
- sehr schoener Track!!
- gut, dass wir ihn gegen den Uhrzeigersinn gemacht haben, so waren wir immer alleine unterwegs und der Abstieg, welcher sich wie Kaugummi gezogen hat, mussten wir nicht als Aufstieg machen!
- nicht nochmal!!
- sehr schlechte Huetten fuer 20 Dollar pro Person und Nacht
- Muskelkater und 3 Blasen
- Schlafsack mitnehmen!!!!!!!
Wir freuen uns schon auf den zweiten Great Walk!!!
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