Mittwoch, Dezember 20, 2006

In und um die Hoehlen von Waitomo




Waitomo, selber nichts als ein Visitor Center, ein Campingplatz und ein paar Unterkuenfte, hat eine der beeindruckensten Hoehlenlandschaften der Welt, darunter die sehr touristische "Glowworms Cave". Das man hier wieder eine Menge Geld liegen lassen kann, war uns fast schon klar. Nach Rotorua ist dies hier der zweite Ort, wo einem das Bankkonto gepluendert wird. Zwischen 25 und 55 Dollar kostet hier eine gefuehrte Hoehlentour, ganz zu schweigen von den Abenteuertouren, die zw. 100 und 300 Dollar kosten!!
Von den drei angebotenen Touren haben wir die bekannte "Glowworms Cave" und die relativ neue "Ruakuri Cave" gemacht. Uli hat sich zusaetzlich noch die "Spellbound Tour" gegoennt, waehrend Mira die Sonne genossen hat!
Die sehr bekannte 'Glowworms Cave", bei der eine Busladung Japaner nach der anderen abgesetzt werden, sollte man nur morgens oder abends machen, um sie geniessen zu koennen. Wir aber machten sie dagegen um 12.00 Uhr und hatten promt Glueck. Nur 6 Personen anstatt 45! Somit konnten wir diese Tour in vollen Zuegen geniessen. Zuerst ging es durch eine "normale" Tropfsteinhoehe, die koennte auch bei uns auf der Alb stehen, und dann zum eigentlichen Highlight, den Glowworms! Im Boot treibt man lautlos auf einem unterirdischen Fluss dahin und ueber einen funkelt eine ganze Galaxie von Gluehwuermchen. Wir konnten uns durch die kleine Gruppe auf die sechs Sitzbaenke des Bootes legen und das "Himmelsschauspiel" im liegen betrachten!

In der "Ruakuri Cave" waren nicht die Glowworms das eigentliche Highlight, sondern die zahlreichen, schoenen, weissen Sinterformationen, welche uns vom futuristisch in die Hoehle gebauten Stahlweg entgegenfunkelten. Perfekt in Szene gesetzt durch die kuenstliche Beleuchtung wandelt man ueber Gitterwege, welche an der Hoehlenwand und Decke mit Stahlseilen befestigt sind, um den natuerlichen Hoehlenboden nicht zu zerstoeren. Alleine der Zugang zu diesem grossen Hoehlensystem ist beeindruckend. Durch einen 20m im Durchmesser messenden Schachteingang geht es spiralfoermig hinab. Ein kuenstliches Tunnelsystem folgt, bevor man in der natuerlichen Hoehle herauskommt. Das Ganze erinnert eher an das Raumschiff Enterprise als an eine Hoehlentour.
Es ist schon ein Wahnsinn, mit welchen Mitteln die Veranstalter Ihre Kunden koedern. Einer toppt den anderen! Dieser Ganze Aufwand ist aber auch aus Naturschutzgruenden sinnvoll, denn durch den Ausbau und die kuenstlichen Oeffnungen kam das natuerliche Klima und Gleichgewicht der Hoehle durcheineinder. Um dieses zu bewahren und die Lebewesen, darunter gerade die Gluehwuerchen, zu schuetzen, ist dieser Aufwand noetig...aber sehr schoen und gekonnt versteckt! Alles ist in die Landschaft super integriert und gleichzeitig foerdert es das Hoehlenerlebnis!

Die "Spellbound-Tour" toppt dagegen alles:
Nach einer 20min. Jeepfahrt ueber das huegelige Farmland von Waitomo mit einer kleinen Gruppe, besichtigt man zuerst eine kleine Hoehle mit viel Sinterschmuck und zahlreichen, tiefen Schaechten. Nach einer Tee und Kuchenpause geht es zur naechsten Hoehle in der an der Decke tausende von Gluehwuermchen eine Milchstrasse bilden, welche man wieder von einem Boot minutenlang dahintreibend beobachten kann. Da sich die Augen an die Dunkelheit und das blaeuliche Licht gewoehnt haben, geht es zum Schluss Hand in Hand im dunkeln hinaus, ein sehr praegendes Abenteuer!

Nach so vielen Hoehlen, hatten wir erstmal genug von der Unterwelt (besonders Mira) und daher sind wir die Umgebung von Waitomo abgefahren und haben Wasserfaelle, viele Schafe und gruene Huegel, tiefe, blaue Meeresarme und riessige eingestuerzte Hoehlengaenge, so genannte Naturbruecken, angeschaut. Eine davon haben wir sogar extra nochmals Nachts angefahren um nochmals Gluehwuermchen anzusehen, welche es ja nicht nur in Hoehlen gibt, sonden auch in der Dunkelheit im Busch und unter Felsueberhaengen.

Die sehr bekannten aber auch sehr teuren "Blackwater Rafting" Touren haben wir erstmal verschoben. Wir kommen aber auf dem Rueckweg nach Auckland nochmal vorbei und werden von unserem Restgeld uns dieses Abenteuer dann garantiert noch goennen!

Nachdem wir dann voller Hoffnung ueber den "Forgotten World Highway" nach New Plymouth gezoggelt sind und der Mt. Egmont uns, noch umgeben von ein paar Wolken, zuzwinckerte, kam dann alles doch anders als gedacht.
Der Schnee sollte bis auf 1000 m runter gehen, Regen und Sturm kuendigten sich an, vom Sommer war keine Spur! Nach zwei Tagen hatten wir dann das Handtuch geschmissen und sind ueber den "Surf Highway" arround the Mountain nach Whanganui und weiter die Kueste entlang direkt bis Wellington geduest, wo dann auch schon am naechsten Tag die Faehre ueber die Cook Strait nach Picton auf die Suedinsel wartete (da spontan nicht ganz billig!)
Nach einer dreistuendigen, beeindruckenden und ruhigen Ueberfahrt, davon fast 2 Std. durch die Fjoerde von Marlborough, mit einer hochmodernen Faehre sind wir im verschlafenen Dorf Picton auf der Suedinsel gelandet. Hier war dann erstmal Sommer, Sonne und Hitze pur...bi
s es auch hier regnete!

Wir starten nun also so kurz vor Weihnachten nach Thailand und der Nordinsel unseren dritten Teil der Reise, die Suedinsel von Neuseeland!!!