Der Kiwi
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Wo wir gerade dabei sind, die Natur Neuseelands Euch nahe zu bringen, sollten wir, wenn schon in Neuseeland, auch mal etwas ueber den Nationalvogel schreiben:
Obgleich flugunfaehig und nicht gerade der schoenste Vogel, ist der Kiwi das Nationalsymbol Neuseelands. Dieser gedrungene, aber muskuloese, scheue und nachtaktive Vogel ist ein Vertreter der Familie der Flachbrustvoegel, zu der auch Strauss, Emu, Nandu, Kasuar und der seit langem ausgestorbene Moa gehoeren, und zaehlt zu den wenigen Vogelarten der Welt mit einem gut ausgebildeten Geruchssinn.
Nachts kann man manchmal Kiwis hoeren, wie sie durch die Dunkelheit schnueffeln, um durch die am Ende des Schnabels befindlichen Nasenloecher Wuermer, Kaefer, Zikadenlarven, Spinnen, aber auch Koura (Flusskrebse), Beeren und den einen oder anderen Frosch aufzuspueren. Kiwis sind zudem mit Tastborsten an der Unterseite ihres Schnabels sowie einem aeusserst feinen Gehoer ausgestattet. Andere Voegel oder Feinde im eigenen Revier bleiben ihnen von daher nicht lange verborgen und werden ohne Zoegern mit den Krallen angegriffen.
Die Weibchen sind groesser als die Maennchen und legen stattliche Eier, die ungefaehr einem Fuenftel ihres eigenen Koerpergewichts entsprechen. Nach 80 Tagen schluepfen die Kueken und staerken sich mit dem nahrhaften Dotter. Die Brut verlaesst bereits vollkommen unabhaengig das Nest, ohne von den Eltern gefuettert worden zu sein.
Das Schlafbeduerfnis eines Kiwis ist mit bis zu 20 Std. taeglich alles andere als knapp bemessen, wodurch sich wohl auch die durchschnittliche Lebenserwartung von 20 bis 25 Jahren erklaert.
Schaetzungen zufolge gibt es heute nicht einmal mehr 15.000 Exemplare dieses Vogels im Land, und die Zahl sinkt weiter rapide. Zwar bemueht man sich schon seit Jahrzehnten, den Rueckgang einzudaemmen, doch sollten keine verstaerkten Anstrengungen unternommen werden, koennte der Kiwi bereits im Jahr 2020 in freier Wildbahn ausgestorben sein. Das Hauptproblem sind Wiesel, wildlebende Katzen und Possums, denen 95% der Kiwis in ihrem ersten Lebensjahr (bzw. bevor sie sich wirkungsvoll verteidigen koennen) zum Opfer fallen. Doch selbst wenn sie bis dahin unversehrt bleiben, lauert immer noch Gefahr durch herrenlose Hunde.
Der Wille zu handeln mag zwar vorhanden sein, oftmals fehlt es aber an Geld!!
Auszug aus Neuseelandreisebuch "Stefan Loose"
Auch wir waren schon Nachts auf der Suche nach dem Kiwi, im Northland, im Trounson Kauri Park. Leider ohne Erfolg! Aber wir haben ja noch so einige Wanderungen vor und vielleicht laeuft uns einer mal ueber den Weg...
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