Coromandel Peninsula
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Urspruenglich war diese Halbinsel oestlich von Auckland im Huraki Gulf fast vollstaendig mit dichten Wald bedeckt. Heute sind es, dank dem Coromandel Forest Park, wieder fast 60%. Die Breite der Halbinsel betraegt gerade mal 30 km und bietet ein gebirgiges Hinterland das von wunderbaren Badestraenden gesaeumt wird. Die beiden Kuesten der Halbinsel praesentieren sich sehr verschieden. Im Westen fallen Klippen und Huegel steil zum Meer ab und lassen nur Platz fuer einen schmalen Kuestenstreifen mit zahlreichen, jetzt rot bluehenden, Pohutakawa-Baeumen. Schwimmen ist hier leider wieder viel zu gefaehrlich! Als Basislager eignen sich hier Thames und Coromandel.
An der Ostkueste hingegen erstrecken sich ausgedehnte, weisse Sandstraende mit eindrucksvoller Brandung. Mancherorts wird man hier an Thailand erinnert. Hier sind Whitianga oder Whangamata gute Ausgangspunkte.
Unser "Basislager" haben wir im idyllischen YHA (Jugendherberge) in Opoutere noerdlich von Whangamata an der Ostkueste, das in einem Schulhaus von 1908 untergebracht ist, aufgeschlagen und von dort aus haben wir die naechsten 7 Tage die Coromandel Halbinsel erkundet.
Zuerst haben wir die Umgebung von Opoutere mit seinem ewig langen Sandstrand und den Wenthworth Falls im gleichnamigen Valley angeschaut und uns suedlich der Halbinsel etwas umgesehen.
In den "Broken Hills" waren wir den Goldsuchern auf den Fersen, indem wir auf alten Gleisanlagen, in den Fels gehauenen Wassergraeben und durch viele Tunnels und Stollen, einer davon war sogar 1 km lang und stockdunkel, gewandert sind! Auch in der sehr bekannten "Karangahake Gorge" sind wir auf Gleisen und durch Tunnels der steilen Schlucht oberhalb und am reissenden River unterhalb gefolgt. In "Waihi" konnten wir noch den letzten Goldtagebau der Welt besichtigen, bevor diese grosse Grube Ende des Jahres mangels Goldvorkommen endgueltig Ihre Pforten schliesst und in den naechsten 25 Jahren zu einen Erholungsgebiet mit Badesee verwandelt werden soll.
In "Te Aroha" haben wir uns dann den kleinen, suessen 5m hohen einzigen Sodagysire der Welt angeschaut und sind noch durch "Paeroa", der Geburtsstadt von L&P (Lemon und Paeroa), einer Limonade die in Neuseeland sehr beliebt ist und nach Zitronenlimonadel und Almdudler schmeckt, gefahren.
Nachdem wir uns den Norden mit dem Auto auf kilometerlangen Gravel Roads (Schotterpisten) und die schoenen, einsamen Straende rund um "Port Jackson" angesehen haben, sind wir noch im Osten zu dem "Hot Water Beach" und der "Cathedral Cove" gefahren. Beim Hot Water Beach handelt es sich um einen normalen, einsamen Sandstrand, der sich aber zwei Stunden vor und nach der Ebbe zu einem Touristenansturm entwickelt. Dann kann man mit vielen Gleichgesinnten und einer Schaufel in der Hand sich einen eigenen Heisswasserpool schaufeln. 40 Grad heisses Wasser vermischt sich dann mit der sehr kalten Brandung des Meeres.
Die Cathedral Cove dagegen erinnert sehr stark an Thailand. Bizarre Kalksteinformationen und steile Klippen saeumen den markelosen Strand mit dem kristallklaren, blauen Wasser an der riessigen Naturbruecke, durch die man bei Ebbe laufen kann.
Unser letzter Besuch galt dem "Kauaeranga Valley" bei Thames, ein langes, wildes Tal! Es gibt zahlreiche Wanderungen von 10 min. bis 10 Std. und man koennte Tage in der schoenen Natur verbringen. Wir haben uns aber gleich an das Highlight gemacht und den hoechsten Berg der Coromandel bestiegen: der Pinnacles Track auf die 760m hohen Pinnacles (wohl gemerkt, wir sind von 0m gestartet, also ganz schoen anstrengend)!! Diesen Trak kann man in zwei Tagen machen und uebernachtet dann auf der Pinnacles Hut. Wir haben aber einen 8 Std. Roundwalk daraus gemacht, welcher uns zuerst ueber eine alte Holzfaeller-Route mit zahlreichen Haengebruecken (swinging bridges) und vielen in den Fels gehauenen Stufen, was den Aufstieg deutlich vereinfachte, leitete. Von der recht gemuetlichen Huette, welche man aber lange nicht mit unseren bekannten Alpenhuetten vergleichen kann (dazu im Post "Klassifizierung der Huetten" demnaechst hier im Tagebuch mehr), ging der ab hier fast rollstuhlgerechte Wanderweg bis zu den 700 Holzstufen, welche den ersten Aufstieg in dem moorigen und empfindlichen Gelaende ziehmlich erleichterten. Der restliche Gipfelsturm gleicht einem Klettersteigerlebniss. Ueber solide Eisenleitern und Eisenkrampen ueberwindet man zwei Steilstufen, der Rest ist dann mit Wurzeln und Drahtseilen bestens "abgesichert" und eine ueberdimensionale Treppe leitet die letzten Meter auf die riessige Aussichtsplattform (eindeutig uebertrieben, aber recht nett gemacht)!! Der Ausblick war fantastisch, links und rechts das Meer und dazwischen die vom Busch und Wald bewachsenen Huegel der Coromandel Peninsula!! Ein orkanartiger Sturm liess aber keinen langen Gipfelaufenthalt zu, so dass wir schnell wieder zurueck zur Huette und ins Tal zu unserem hoffentlich nicht aufgebrochenen (.....) Wagen sind.
So toll, wie das Wetter in den letzten Tagen war, so sehr waren wir auch beeindruckt ueber diese Gegend Neuseelands.
Ein tolles Erlebnis und einen Abstecher wert, die Coromandel Peninsula!
Auf geht es zur Bay of Planty und dem East Cape.