Montag, November 27, 2006

Coromandel Peninsula




Urspruenglich war diese Halbinsel oestlich von Auckland im Huraki Gulf fast vollstaendig mit dichten Wald bedeckt. Heute sind es, dank dem Coromandel Forest Park, wieder fast 60%. Die Breite der Halbinsel betraegt gerade mal 30 km und bietet ein gebirgiges Hinterland das von wunderbaren Badestraenden gesaeumt wird. Die beiden Kuesten der Halbinsel praesentieren sich sehr verschieden. Im Westen fallen Klippen und Huegel steil zum Meer ab und lassen nur Platz fuer einen schmalen Kuestenstreifen mit zahlreichen, jetzt rot bluehenden, Pohutakawa-Baeumen. Schwimmen ist hier leider wieder viel zu gefaehrlich! Als Basislager eignen sich hier Thames und Coromandel.
An der Ostkueste hingegen erstrecken sich ausgedehnte, weisse Sandstraende mit eindrucksvoller Brandung. Mancherorts wird man hier an Thailand erinnert. Hier sind Whitianga oder Whangamata gute Ausgangspunkte.

Unser "Basislager" haben wir im idyllischen YHA (Jugendherberge) in Opoutere noerdlich von Whangamata an der Ostkueste, das in einem Schulhaus von 1908 untergebracht ist, aufgeschlagen und von dort aus haben wir die naechsten 7 Tage die Coromandel Halbinsel erkundet.

Zuerst haben wir die Umgebung von Opoutere mit seinem ewig langen Sandstrand und den Wenthworth Falls im gleichnamigen Valley angeschaut und uns suedlich der Halbinsel etwas umgesehen.
In den "Broken Hills" waren wir den Goldsuchern auf den Fersen, indem wir auf alten Gleisanlagen, in den Fels gehauenen Wassergraeben und durch viele Tunnels und Stollen, einer davon war sogar 1 km lang und stockdunkel, gewandert sind! Auch in der sehr bekannten "Karangahake Gorge" sind wir auf Gleisen und durch Tunnels der steilen Schlucht oberhalb und am reissenden River unterhalb gefolgt. In "Waihi" konnten wir noch den letzten Goldtagebau der Welt besichtigen, bevor diese grosse Grube Ende des Jahres mangels Goldvorkommen endgueltig Ihre Pforten schliesst und in den naechsten 25 Jahren zu einen Erholungsgebiet mit Badesee verwandelt werden soll.
In "Te Aroha" haben wir uns dann den kleinen, suessen 5m hohen einzigen Sodagysire der Welt angeschaut und sind noch durch "Paeroa", der Geburtsstadt von L&P (Lemon und Paeroa), einer Limonade die in Neuseeland sehr beliebt ist und nach Zitronenlimonadel und Almdudler schmeckt, gefahren.

Nachdem wir uns den Norden mit dem Auto auf kilometerlangen Gravel Roads (Schotterpisten) und die schoenen, einsamen Straende rund um "Port Jackson" angesehen haben, sind wir noch im Osten zu dem "Hot Water Beach" und der "Cathedral Cove" gefahren. Beim Hot Water Beach handelt es sich um einen normalen, einsamen Sandstrand, der sich aber zwei Stunden vor und nach der Ebbe zu einem Touristenansturm entwickelt. Dann kann man mit vielen Gleichgesinnten und einer Schaufel in der Hand sich einen eigenen Heisswasserpool schaufeln. 40 Grad heisses Wasser vermischt sich dann mit der sehr kalten Brandung des Meeres.
Die Cathedral Cove dagegen erinnert sehr stark an Thailand. Bizarre Kalksteinformationen und steile Klippen saeumen den markelosen Strand mit dem kristallklaren, blauen Wasser an der riessigen Naturbruecke, durch die man bei Ebbe laufen kann.
Unser letzter Besuch galt dem "Kauaeranga Valley" bei Thames, ein langes, wildes Tal! Es gibt zahlreiche Wanderungen von 10 min. bis 10 Std. und man koennte Tage in der schoenen Natur verbringen. Wir haben uns aber gleich an das Highlight gemacht und den hoechsten Berg der Coromandel bestiegen: der Pinnacles Track auf die 760m hohen Pinnacles (wohl gemerkt, wir sind von 0m gestartet, also ganz schoen anstrengend)!! Diesen Trak kann man in zwei Tagen machen und uebernachtet dann auf der Pinnacles Hut. Wir haben aber einen 8 Std. Roundwalk daraus gemacht, welcher uns zuerst ueber eine alte Holzfaeller-Route mit zahlreichen Haengebruecken (swinging bridges) und vielen in den Fels gehauenen Stufen, was den Aufstieg deutlich vereinfachte, leitete. Von der recht gemuetlichen Huette, welche man aber lange nicht mit unseren bekannten Alpenhuetten vergleichen kann (dazu im Post "Klassifizierung der Huetten" demnaechst hier im Tagebuch mehr), ging der ab hier fast rollstuhlgerechte Wanderweg bis zu den 700 Holzstufen, welche den ersten Aufstieg in dem moorigen und empfindlichen Gelaende ziehmlich erleichterten. Der restliche Gipfelsturm gleicht einem Klettersteigerlebniss. Ueber solide Eisenleitern und Eisenkrampen ueberwindet man zwei Steilstufen, der Rest ist dann mit Wurzeln und Drahtseilen bestens "abgesichert" und eine ueberdimensionale Treppe leitet die letzten Meter auf die riessige Aussichtsplattform (eindeutig uebertrieben, aber recht nett gemacht)!! Der Ausblick war fantastisch, links und rechts das Meer und dazwischen die vom Busch und Wald bewachsenen Huegel der Coromandel Peninsula!! Ein orkanartiger Sturm liess aber keinen langen Gipfelaufenthalt zu, so dass wir schnell wieder zurueck zur Huette und ins Tal zu unserem hoffentlich nicht aufgebrochenen (.....) Wagen sind.

So toll, wie das Wetter in den letzten Tagen war, so sehr waren wir auch beeindruckt ueber diese Gegend Neuseelands.
Ein tolles Erlebnis und einen Abstecher wert, die Coromandel Peninsula!
Auf geht es zur Bay of Planty und dem East Cape.

Dienstag, November 21, 2006

Ein kleines Northland Resumee

Nachdem das Wetter nicht besser wurde, sind wir geradewegs ueber Auckland zur Coromandel Peninsula, suedoestlich von Auckland, gefahren und eigentlich ein bisschen froh, Northland hinter uns lassen zu koennen.
Unser erster Eindruck von Neuseeland und Auckland war ja durchwegs nur positiv und wir hatten uns auf das Northland und die Natur Neuseelands schon richtig gefreut. Vielleicht liegt es am Erlebniss in Whangarei (Autoeinbruch, Diebstahl), vielleicht auch daran, dass das Northland eher eine Mischung aus Allgaeu, Schwaebische Alb, Schwarzwald und Nordsee bildet und uns das Northland somit nicht wirklich vom Hocker gehauen hat. Aber trotzdem sieht man die sehr vielen schoenen einsamen Buchten, Farne, Palmen und die riesigen Kauris nicht immer auf einem Fleck.
Bis auf die Highlights, die man sicherlich in einer Woche abklappern kann, bietet das Northland nicht viel! Trotzdem lohnen viele Abstecher an die Kueste und die zahlreichen Regionalparks laden zu einsamen Strandspaziergaengen ein. Auch die zahlreichen Gluehwuermchen, uebrigens nicht nur in Hoehlen, sondern auch Nachts im Busch, sind beeindruckend, so sehr, dass sogar unser kleiner "Little Blue" Nachts zum "Little Greene" mutiert (zwei kleine gruene Lichter auf der Motorhaube sind besonders suess).
Am Meisten sind wir aber ueber die Freundlichkeit der Menschen ueberrascht (mal abgesehen von den Idioten, die unsere Kleidung geklaut haben und der Polizeistation, wo der Eine nicht weiss was der Andere macht!!). Die Fahrgaeste bedanken sich beim Busfahrer, gute Musik laeuft im Bus und auch allen anderen oeffentlichen Gebaeuden, Klimanlagen sind selbstverstaendlich und ein grundsaetzlicher, hoeflicher Umgangston herrscht nicht nur bei der Bank! Nicht selten wird man nach Hause eingeladen, bekommt die Adresse und Telefonnummer oder verabredet sich zum Trampen durch die Nacht (auf der Suche nach dem Kiwi...dem Vogel natuerlich!).
Auch sonst gibt es hier einiges zu erleben: Busse haben ihre eigene Busspur auf der Autobahn, Nachts werden die Motorways und sonstige Strassen zum Putzen gesperrt und es gibt "Muelltage", an denen der Muell an Strassen in der Umgebung eingesammelt wird, die Muelltrennung funktioniert hier genausowenig wie bei uns (oder ist ebenso unsinnig) und an das Linksfahren gwoehnt man sich schnell und auch sonst sind die Verkehrsregeln hier einfacher als bei uns, rechts bzw. links ueberholen ist erlaubt und es gibt viel weniger Schilder auf der Strasse als bei uns.... und es funktioniert alles!!!
Eis gibt es hier zwar nicht vom Italiener, dafuer aber von einer Grosshandelskette namens "TipTop" (wie bei uns Moevenpick ,bloss viel guenstiger) und die beliebteste Sorte nennt sich "HokeyPokey" (lecker, lecker)!
Ausserdem: haetten die Neuseelaender, also die Kiwis, keine asiatischen Einwanderer, gaebe es hier wohl auch keine Baeckerei und keinen "Takeaway", so koennte man meinen! Letzteres ist uebrigens eine geniale und guenstige Alternative zu den ueblichen Fastfoodketten, vom Chinesefood bis hin zum Big Burger gibt es alles zu riessigen Portionen und sehr guenstigen Preisen. Ach uebrigens, ausser Fish & Chips haben wir bis jetzt noch kein "typisches" Nationalgericht entdecken koennen.
Das Leben selber ist hier etwas billiger als bei uns, aber doch teurer als gedacht. Es faengt hier schon beim Zelten an: ein Zeltplatz ohne Duschen, Kueche und Aufenthaltsraum kostet 10 Dollar pro Person. Der Gleiche mit Kueche, Warmwasserdusche, Internet, Aufenthaltsraum und Pool kostet 12 - 15 Dollar! Wo ist da bitte das Verhaeltnis??
Einkaufen kann man am Billigsten im Grosshandel, Pak N Safe (wie bei uns die Metro), wobei man nicht alles bekommt. Obst und Gemuese sind hier verdammt billig und sehr gut!! Nicht so leicht ist es aber Essen fuer mehrtaegige Wanderungen zu kaufen, welches leicht ist. Die uebliche Miraculi-Mischung gibt es hier nicht!
Internet ist hier uebrigens gar nicht so billig und weit verbreitet, wie noch in Thailand. Es war in Thailand am Arsch der Welt oder auf irgendeiner Insel billiger und schneller, als hier! Deshalb muesst Ihr leider etwas laenger auf Bilder in der Bildergalerie oder im Tagebuch warten und auch unsere Erlebnisse bekommt Ihr erst ein paar Tage spaeter! Wir reichen aber alles nach!

Alles in Allem gefaellt uns bis jetzt Neuseeland sehr gut. Das Northland ist oder war dagegen eher nicht unser Geschmack! Aber es gibt ja auch noch mehr zu entdecken...

Naechstes Ziel: Coromandel Peninsula, Bay of Planty, das East Cape und der Lake Waikaremoana!
Weiter gehts!!!

Montag, November 20, 2006

Kauri-Harz, das Gold der Baeume




Es mag selstsam ausgesehen haben, als gegen Ende des 19. Jhs. so genannte "gum digger" mit langen Metallstangen die Torfmoore in Neuseelands Northland durchstocherten. Sie waren auf der Suche nach Harzklumpen (kauri-gum), Ueberresten ehemaliger Kauriwaelder, die man zu Lacken und Farben verarbeitete.
1890 ueberstieg der Exporterloes den des Goldes und man ging dazu ueber lebende Staemme anzugreifen, um an das wertvolle Harz zu gelanden.
Neben dem Harzgraebern, die im Moor rumstocherten oder die Erde auswuschen, gab es noch die Harzsammler. Das Sammeln war eine anstrengende und nicht ungefaehrliche Arbeit.
Man unterschied zw. "crutch-gum", das sich in den Astgabeln der Baeume sammelte, "sugar-gum", das aus den Wurzeln tropfte und "candle-gum", das aus der Rinde tropfte. Die Sammler mussten also teilweise die hohen Baeume erklettern, um an das begehrte Harz zu gelangen.
Nicht alle schafften wieder den Weg nach unten! Beim Faellen eines stattlichen Riesens entdeckten Arbeiter einmal in einer Astgabel ein Skelett. Dem Harzsammler war das ueberlebenswichtige Seil hinuntergefallen!
Wie ueberall in der Welt kamen die Gluecksritter aus aller Herren Laender hierher. Maori, Chinesen und vor allem Jugoslawen stellten die groesste Zahl!

Auszug aus "Neuseeland - Die schoensten Nationalparks", Reise Know How

Kauris - Die letzten Riesen Neuseelands




Der Kauri-Baum (Agathis Australis) ist weder der hoechste, noch weist er den groessten Umfang auf, aber da sich der gigantische Stamm bis zur Spitze hin kaum verjuengt, zaehlt er neben den Sequoias (Mammutbaeumen) zu den groessten, existierenden Baeumen der Welt. Im Gegensatz zu den Sequioas, die sich nicht als Moebelholz eignen, liefern die Kauris wunderschoenes Holz, eine Tatsache, die ihr Verschwinden beschleunigte und jene Industrie entstehen liess, die Neuseelands Wirtschaft in der zweiten Haelfte des 19. Jhs. beherrschte.
Jahrtausendelang ueberragten die Kauris, eine Fichtenart, die Regenwaelder noerdlich von Auckland. Baumriesen die bis zu 2000 Jahre alt wurden und 50m Hoehe sowie Stammumfaengen von mehr als 20m aufwiesen, waren keine Seltenheit. Ihre gerade Wuchsform und die erste in 10 bis 15m Hoehe beginnende Veraestelung, machten sie zu einem begehrten Nutzholz. Vor allem im Schiffsbau wurden junge Kauris, auch "rieker" genannt, eingesetzt, da sie sich gut fuer den Mastbau eigneten.
Die Kauris kommen heute nur noch in Neuseeland vor, obwohl sie auch in Australien und Suedostasien wuchsen. Als der Mensch auf der Bildflaeche erschien und die Nachfrage rapide anstieg, setzte ein Holzeinschlag unbeschreiblichen Aussmasses mit Aexten, Kreuz- und Kettensaegen ein! Erst vor knapp 50 Jahren begannen die Neuseelaender mit dem Schutz dieser Waelder.
1952 wurde der Waipoua Forest unter Schutz gestellt. Nach nur 150 Jahren waren jedoch 99 (!)% der gigantischen Waelder vernichtet. Heute ist es nur noch den Maoris erlaubt, einzelne Kauris zur Erhaltung ihrer Handwerkstradition (Kanubau) zu schlagen.
Im Flickenteppich verteilen sich die Kauri-Bestaende heute auf einzelne Reservate und sind einer neuen Bedrohung ausgesetzt, dem aus Australien eingefuehrten Fuchskuskus, dem Possum! Die versuchte Ausrottung des Possums ist nun die Folge. Das Tier ist aber verdammt Wiederstandsfaehig, so dass es fuer das D.O.C. (Department of Conservation) in naher Zukunft einer anstrengende Aufgabe wird.
Kauris benoetigen ein mildes Klima und wachsen demnach nur auf der Nordinsel.


Auszuege aus "Stefan Loose Neuseeland Reisebuch" und Otmar Lind + Andrea Niehues "Neuseeland, die schoensten Nationalparks" im Reise Know How Verlag

Sonntag, November 19, 2006

Die Westkueste Northlands





Ueber Opononi und Omapere ging es weiter, um die Kauri-Waelder von Waipoua und Trounson zu erkunden.
Northland, Auckland und die Coromandel Peninsula waren einst von Mischwald bedeckt, der von den maechtigen Kauri-Baeumen, der zweitgroessten Baumart der Welt, dominiert wurde. Uebertroffen werden die Kauris lediglich von den Sequoias, den Mammutbaumen. Diese findet man nur noch in Westamerika im Sequoia Nationalpark. Wissen wir so genau, weil Uli da schon war!
Anfang des 20. Jhs. hatten die Europaer fast schon den gesamten Bestand gefaellt.
Die einzugen Ueberreste sind in den Kauri-Waeldern von Waipoua und Trounson suedlich des Hokianga Harbours zu finden. Wanderwege fuehren zu den beruehmten Exemplaren.
Wir haben unser Zelt im Waipoua Forest Top Ten Holiday Park direkt am Fluss (ganz romantisch, mit tausenden von Sandflies) aufgestellt und haben uns am ersten Tag die wirklich beeindruckenden Kauris im Trounson Park angeschaut. Abends sind wir dann nochmals dort hin um Kiwis (die Voegel) zu suchen. Haben aber leider keine gesehen, schade! Dafuer haben wir ein Ehepaar aus Hamilton kennengelernt, die uns gleich eingeladen haben, wenn wir in der Gegend sind, vorbeizuschauen und zu uebernachten.
Der zweite Tag war fuer den Waipoua Park reserviert, in dem der maechtigste Baum von Neuseeland, der 1200 Jahre alte Tane Mahuta ("Gott des Waldes") steht.
Aber es hat leider in Stroemen geregnet. Also haben wir den Vormittag mit lesen, spielen, essen, reden und lachen (zumindest ich, Uli hat sich eher ueber das s..... Wetter aufgeregt... denkt man gar nicht von ihm, sonst reg ich mich immer ueber Kleinigkeiten auf, aber beim Wetter ist es Uli....) verbracht und irgendwann war es uns dann egal. Regen hin oder her!
Also haben wir uns die Four Sisters, vier Baeume die aus einem Stamm wachsen, den Te Matua Ngahere ("Vater des Waldes") und natuerlich Tane Mahuta ("Gott des Waldes") angeschaut. Sehr, sehr beeindruckend! Der Tane Mahuta ist 6 m breit, ab 18 m beginnen Aeste zu wachsen und insgesamt ist er 52 m hoch! Wirklich klasse!!

Die riesegen Kauris hinter uns lassend sind wir anschliessend zur Muriwai Beach gefahren und haben uns dort eine Basstoelpelkolonie angeschaut. Ein Weg fuehrt oberhalb ihrer Brutstaetten entlang und keine zwei Meter unter uns hatten wir freie Sicht auf hunderte von Bastoelpeln!! Ueber uns waren die fliegenden Voegel mit einer Fluegelspannweite von bis zu 2 m zum Greifen nah!!! Phantastisch!!

Dienstag, November 14, 2006

Cape Reinga




Um Whangarei wieder moeglichst schnell hinter uns zu lassen, sind wir auf dem Motorway Nr. 1 schnurstracks nach Houhora gefahren (also witer Richtung Cape Reinga), wo wir uns im Houhora Heads Motor Camp (Wagener Holiday Park) mit unserem Zelt einquartiert haben. Natuerlich mit Meerblick!
Wir sind von vielen Kiwis und von der Polizei gewarnt worden, dass Northland ueberall nicht sicher sei und so haben wir uns fuer den "American Style" entschieden: Hin fahren, Aussteigen, Photo machen, weiter fahren. Keine groesseren Wanderungen mehr, es sei denn wir koennen unsere Sachen irgendwo unterstellen. Schauen wir mal ob sich das realisieren laesst.

Die naechsten Tage brachten Regen und Wind. Am Cape Reinga haben wir ausser Regen, Nebel und Gischt nicht viel sehen koennen und nur mit viel Einbildung die unterschiedliche Faerbung des Wassers der Tasmansee und des Pazifiks. Und natuerlich den Leuchtturm, der auf einer Landspitze 165 m hoch ueber der Colombia Bank thront.
An klaren Tagen bietet sich von dieser Stelle ein praechtiger Blick nach Osten auf die Surville Cliffs des North Cape, nach Westen zum Cape Maria van Diemen und nach Norden zu den felsigen Three Kings Islands 57 km vor der Kueste, so benannt, weil Abel Tasman die Inseln zum ersten Mal am Vorabend de Dreikoenigsfestes 1643 betrat.
Cape Reinga ist laut den Maoris der Ort, wo die Seelen der Toten verschwinden. Die Reise der Seelen beginnt mit einem Rutsch an den Wurzeln eines 800 Jahre alten Pohutukawa-Baums hinunter in den Ozean.
Wir haben zwei Baeume am Cape Reinga gesehen, leider fehlt ein Hinweisschild, welcher Baum denn nun der richtige ist. Auch sonst gibt es hier nirgends, an fuer Maoris heiligen Plaetzen, eine Tafel zur Geschichte.
Nachdem die Seelen in den Ozean gerutscht sind, tauchen sie wieder auf und erklimmen Ohaua, die hoechste der Three Kings Islands, um ein letztes Mal Lebewohl zu sagen, bevor sie zu ihren Vorfahren nach Hawaiki zurueckkehren.
Die Seelen erreichen Cape Reinga entlang des an der Westseite der Halbinsel verlaufenden Ninety Mile Beach, der tatsaechlich nur 54 Meilen lang ist.
Dem Weg der Seelen kann man bei Ebbe folgen, indem man ueber den harten Sand am Rande der Brandung faehrt. Das ist uebrigens ein offizieller Weg des staatlichen Highway-Netzes!!
Wir haben uns ein Stueck des Ninety Mile Beaches angeschaut, sind aber nicht drueber gefahren, das Risiko im Sand stecken zu bleiben war uns zu gross und das mit einem Tourbus zu unternehmen zu teuer!!!

Bevor wir aber zum Cape Reinga gefahren sind haben wir bei den riesigen Sandduenen am Te Paki Straem Halt gemacht und die Riesen erklommen! Vorallem das Runterrennen hat mal richtig Spass gemacht! Sogar die Sonne liess sich kurz blicken, so dass wir "Sahara" Feeling pur hatten! Der Wind war zudem so stark, dass der Sand wie Nadelstiche, an den freien Armen und im Gesicht, gepickst hat und wir selbst einer Sandduene glichen! Der Sand war echt ueberall!!!

Montag, November 13, 2006

Anschlag auf die Rainbow Warrior

Die franzoesische Regierung hat stets behauptet, Atomtests seien vollkommen sicher und fuehrte jahrzehntelang Tests auf dem Pazifik-Atollen Mururoa und Fangataufa durch.
Im Jahre 1966 missachtete Frankreich das Atomteststoppabkommen von 1969, das Kernwaffenversuche in der Atmosphaere untersagt und evakuierte die Inselbewohner. Es folgten zahlreiche Tests in den folgenden acht Jahren. Die Strahlung konnte noch im 4000km entfernten Neuseeland gemessen werden!
Der wachsende Wiederstand in der Oeffentlichkeit zwang die Franzosen schliesslich, ihre Tests unterirdisch in tiefen Schaechten durchzufuehren, welche die geologische Stabilitaet der empfindlichen Korallenatolle gefaehrdete.
1985 organisierte Greepeace von Neuseeland aus eine Protest-Flotte, die vom Flaggschiff Rainbow Warrior angefuehrt wurde. Bevor die Flotte jedoch von Auckland lossegeln konnte, veruebte der franz. Geheimdienst einen Sabotageakt gegen die Rainbow Warrior, indem er zwei Bomben unter der Wasseroberflaeche zuendete. Erst als Retter die Leiche des Greenpeace Fotografen Fernando Pereira bargen, wurden zwei Agenten des franz. Geheimdienstes, die sich als Touristen ausgaben, verhaftet. Zunaechst wiesen sie alles von sich, aber schliesslich war die franz. Regierung gezwungen, den laut David Lange, damaliger Premierminister von Neuseeland, "schmutzigen, staatlichen unterstuetzten terroristischen Akt" einzugestehen. Die zwei Agenten wurden zu 10 Jahren Gefaengnis verurteilt, allerdings nutzte Frankreich seine internationalen Beziehungen, damit sie Ihre Strafe auf einer franz. Pazifikinsel "absitzen" konnten. Beide waren nach weniger als zwei Jahren wieder frei!
Im Jahre 1995 sorgte Frankreich mit der Ankuendigung einer weiteren Testreihe fuer weltweite Entruestung. Greenpeace entsannte daraufhin die Rainbow Warrior II, die von der franz. Regierung am zehnten Jahrestag der Versenkung der Rainbow Warrior I beschlagnahmt wurde.

Auszug aus "Stefan Loose, Neuseeland Reisebuch"


Greenpeace wartet heute noch auf die Freigabe des Schiffes und ein eher haessliches Denkmal steht in der Matauri Bay, wo in der Naehe auch das versenkte Schiff seinen letzten Frieden im Meer gefunden hat.
Das Mahnmal in Auckland geht eher unter und verkuemmert im Frachthafen!
Anfang 1996 erklaerte Frankreich sein Atomwaffenprogramm fuer beendet und die Tests im Pazifik wurden eingestellt. Somit wurde ein Weg fuer bessere Beziehungen zwischen Frankreich und Neuseeland geebnet. Trotzdem sind die Neuseelaender nach wie vor nicht gut auf die Franzosen zu sprechen.

Whangarei zum dritten und hoffentlich letzten Mal




Auf dem Weg zurueck nach Whangarei haben wir einen Abstecher ueber die "One Million Dollar Road" zur Matauri Bay gemacht. Eine Strasse oberhalb der Kueste am Kamm entlang mit phantastischen Ausblicken!
In der Matauri Bay steht auf einer Bergspitze ein Denkmal an die "Rainbow Warrior", das an das Flaggschiff von Greenpeace erinnert, welches 1985 im Auckland Harbour von der franzoesichen Regierung versenkt wurde. Das Wrack liegt heute vor der Kueste von Motutapere Island und kann im Rahmen von Tauchausfluegen erkundet werden.
Uli hat sich das nicht sehr schoene Rainbow Warrior Memorial, welches sich aus einem Steinbogen (symbolisiert einen Regenbogen) und der geborgenen bronzenen Schiffsschraube der Rainbow Warrior zusammensetzt, aus der Naehe angeschaut, waehrend ich am schwarzen Kiesstrand die Sonne genossen habe!

Bei der Polizei haben sie uns fast all unsere Sachen wieder geben koennen! Ein netter Mensch hatte sie irgendwo am Strassenrand gefunden! SUPER!!!
Wir sind auf unseren "alten" Campingplatz, den Whangarei Falls Holiday Park, zurueck gekehrt, haben die Sachen gewaschen und getrocknet! Fuer diese eine Nacht mussten wir nichts bezahlen! Es gibt doch noch nette Menschen! Bei beiden haben wir uns mit einer Flasche neuseelaendischem Wein bedankt!

Sonntag, November 12, 2006

Der Vertrag von Waitangi

Der Vertrag ist das Gruendungsdokument des modernen Neuseelands. Unterzeichnet wurde er 1840 von zwei souveraenen Staaten - dem vereinigten Koenigreich und den Maori-Anfuehrern. Bis heute stellt die Vereinbarung ein Schluesselelement der Beziehungen zw. den Ureinwohnern und den europaeischen Einwanderern dar. Die darin garantierten Rechte der Maori wurden jedoch nur selten gewahrt und der Kampf um Anerkennung geht weiter!
Kapitaen William Hobson wurde von den Briten beauftragt, die Uebertragung der Hoheitsrechte mit "der freien und verstaendigen Zustimmung der Einheimischen" fair auszuhandeln. Innerhalb weniger Tage nach seiner Ankunft verfasste Hobson mit James Busby sowohl den englischen Vertrag als auch eine Maoriversion. Dem Anschein nach ist der Vertrag eindeutig. Doch im Laufe der Jahre zeigte sich immer deutlicher die Schwierigkeiten mit dem vorliegen zweier Versionen, sowie die Folge einer Vereinbarung zw. zwei Voelkern mit sehr unterschiedlichen Ansichten ueber Besitzrechte und die Nutzung von Ressourcen. Der Vertrag wurde am 5. Februar 1840 vorgelegt und unterzeichnet. Die Vorzuege wurden natuerlich ausfuehrlich erlaeutert und die Kosten heruntergespielt. Da die meisten Hauptlinge kein Englisch verstanden unterzeichneten sie die zweideutige Maoriversion des Vertrages.

Die wesentlichen Punkte des englischen Vertrages sind die folgenden:

- Die Haeuptlinge treten Ihre Hoheitsrechte ueber Neuseeland an die Koenigin von England ab.
- Die Koenigin garantiert den Hauptlingen den "uneingeschraenkten, exklusiven und ungestoerten Besitz ihres Landes, ihrer Waelder, Fisachgruende und andere Basitztuemern, gleich ob kollektives oder individuelles Eigentum".
- Die Krone behaelt sich das Vorverkaufsrecht in Bezug auf den Landbesitz der Maori vor.
- Die Koenigin gewaehrt allen Maori die Rechte und Privilegien britischer Staatsbuerger.

Soweit so gut - waere da nicht die Uebersetzung in die Maori-Sprache gewesen, die zahlreiche Tuerchen fuer Missverstaendnisse offen laesst, denn Maori ist eher eine idiomatische und metaphorische gepraegte Sprache, in der ein Wort mehrere Bedeutungen haben kann. Dies und weitere Gesetze, die den Maoris allmaehlich die Kontrolle ueber ihre Angelegenheiten entzogen, fuehrten schliesslich in den 60er Jahren zu den Landkriegen! Im Laufe der Jahrzehnte wurden zwar Zugestaendnisse gemacht, aber bedeutende Veraenderungen waren nicht zu beobachten.

Das Jahr 1985 markierte eine Wende. Erstmals wurde ein Maori, Paul Reeves, zu Neuseelands Generalgouverneur ernannt und das Waitangi-Tribunal befasste sich mit Anspruechen der Maori gegenueber der britisachen Krone.

Auszug aus "Stefan Loose Neuseeland Reisebuch"

In den letzten Jahren bekommen die Maoris immer mehr Enrtschaedigungen oder Ihr Land zurueck. Das aendert aber nichts an der Tatsache, dass es den Nachfahren der Ureinwohner heute nicht viel besser geht. Hohe Arbeitslosigkeit, viele Verhaftungen, hohe Kriminalitaet! Es braucht noch viel Zeit, um Wunden zu verschliessen und Missverstaendnisse aus der Welt zu schaffen!!

Von Whangarei nach........Whangarei




Nach zwei unnoetigen Tagen in Whangarei, die wir mit warten auf das Videoband und dessen Inhalt und absuchen der Strassen nach unseren Sachen verbracht haben, sind wir weiter Richtung Cape Reinga. Mit Zwischenstopp im "Mimiwhangata Coastel Farm Park", zu dem eine abenteuerliche Schotterpiste mit steilem Abhang durch Urwald mit Palmen, Lianen, Farnen und auf der anderen Seite grasgruene Huegel mit tausenden von Schafen, fuehrt. Wir haben dort eine Picknickpause am Strand eingelegt, ein bisschen spazieren und Muscheln sammeln gewesen - wieder voellig allein - um dann die "Waiomio Glow Worm Caves" im Inland anzuschauen. Eine riesige und lange Hoehle, mit steilen Waenden rechts und links, mit Kalksteinstalagmiten und -titen und ganz vielen Glow Worms an der Decke, die sich zur " Milchstrasse" zusammen gesetzt haben. Dafuer war der Eintritt gesalzen!

In Kawakawa, unsere naechste Station, haben wir kurz die Hundertwasser Toiletten bestaunt, um dann nach Paihia zu den Haruru Falls zu fahren. Dort haben wir mit Blick auf die wirklich kleinen (ca. drei bis vier Meter) Wasserfaelle unser Zelt aufgeschlagen. Schoen ist es troztdem, nur leider nicht ganz so einsam!

Der naechste Tag brachte wunderschoenes Wetter. Wir sind weiter nach Kerikeri zu den "Rainbow Falls" gefahren. Wunderschoene Wasserfaelle, die man nach ca. einer Stunde zu Fuss am Fluss entlang und durch Urwald erreicht.
Uebernachtet haben wir in Whangaroa in der "Sunseeker Lodge". Traumhafte Lage auf einem Huegel mit Meerblick, sogar noch vom Zelt aus!
Abends kam der Anruf von der Polizei, dass sie unsere Sachen gefunden haben! Ist das nicht SUPER!? Morgen fahren wir also wieder nach Whangarei und schauen was von unseren Kleidern noch alles uebrig ist! Besser kann ein Tag nicht enden!!!!!!!

Samstag, November 11, 2006

Von Auckland nach Whangarei




Nachdem "Little Blue" die noch anstehenden Reparaturen hinter sich gebracht und wir den W.O.F. in der Hand hatten, ging es dann endlich los!
Von Auckland auf dem Motorway Nr. 1 Richtung Norden. Unser Auto faehrt echt gut, nur an den Bergen ist er etwas langsam, so dass wir sogar von LKWs ueberholt werden. Egal, wir haben ja Zeit!

In Silverdale haben wir den Motorway verlassen, um uns den "Shakespear Regional Park" anzuschauen. Er liegt am Ende einer Landzunge malerisch an der Kueste.
Dann ging es an der Hibiscus Coast entlang nach Waiwera, zu den Hot Springs. Diese entpuppten sich als Thermalbad mit enormen Eintrittspreisen! Haben wir ausfallen lassen und sind stattdessen lieber zum "Wenderholm Regional Park", der genauso schoen wie der Shakespear Park direkt am Meer liegt. Mit gepflegten Parkanlagen und kurzen Rundwanderwegen. Ganz nett!
Ueber Warkworth ging es nun zum "Tawharanui Regional Park", in dem wir dann auch uebernachtet haben. Im Zelt natuerlich! Ausser uns war niemand auf dem einfachen (WC + Kaltwasser) Campingplatz und wir haben voellige Einsamkeit genossen, zum ersten Mal unser neues Zweimannzelt aufgebaut (in dem es kuschelig eng und warm ist) und Tuetensuppe gegessen! Es war ziemlich windig und saukalt!
Am naechsten Morgen haben wir unser Zelt nur in Etappen abbauen koennen, denn es hat immer fuer ein paar Minuten richtig geschuettet, danach war wieder strahlend blauer Himmel und Sonnenschein. Und das immer im Wechsel! Naja, irgendwann gegen Mittag war das Zelt abgebaut und verstaut.
Wir haben noch einen Abstecher zu den "Waipu Caves" gemacht. Eine Hoehle mit einem Bach, vielen haesslichen Tropfsteinen, dafuer aber mit zahlreichen Glow Worms (Gluehwuermchen) an der Decke! Macht man das Licht aus (also unsere Stirnlampen) meint man den Sternenhimmel ueber sich zu haben! Wunderschoen!!
Danach ging es weiter nach Whangarei. Eine nicht sehr schoene Kleinstadt, aber mit einer herrlichen Umgebung. Es gibt zahlreiche kleine Parks und einfache Wanderwege, die nur wenige Minuten von der Stadt entfernt beginnen!
Uli hat sich noch die "Abbey Caves" angeschaut, wir haben einen kurzen Wanderweg namens "Smugglers Walk" gemacht, der zu einer schoenen, einsamen Kueste fuehrt. Dort hat es wieder unglaublich gestuermt und wir sind beinahe abgehoben!
Und dann sind wir zum "A.H. Reed Memorial Kauri Park", haben den 10 minuetigen "Alexander Walk", der sich hoch ueber einen Bach mit Blick auf Palmen und Farnen windet, bevor er schoene Kauris erreicht, gemacht und sind von dort aus, ca. eine Stunde hin und zurueck, am "Hatea River" entlang zu den Whangarei Falls gelaufen. Hier stuerzt der "Hatea River" ueber einen 26 m hohen Basaltkamm in ein Badebecken. Waere es nur nicht so kalt gewesen... Wirklich sehr beeindruckend!
Als wir zurueck kamen, war das Auto aufgebrochen und unsere Rucksaecke weg! Den Rest der "Unglaublichen Geschichte" kennt ihr ja!

Somit werden wir Whangarei wohl NIE vergessen!!!!!!!!

Sonntag, November 05, 2006

Northland




Die schmale Provinz Northland oder Taitokerau, ragt von Auckland 350 km weit in den subtropischen Norden und trennt dabei den Pazifik von der Tasmansee. Die beiden Meere treffen sich vor dem Cape Reinga, Neuseelands noerdlichstem zugaenglichen Punkt.
In ganz Northland gedeihen Palmen, Zitrusfruechte und sogar Bananen.
Der Bevoelkerungsanteil von Maori ist in dieser Region groesser als in allen anderen Landesteilen.
In Northland spielten sich die meisten der fruehen Begegnungen zwischen Maori und europaeischen Siedlern ab. Hier wurde auch Neuseelands wichtigstes Dokument, der Vertrag von Waitangi, unterzeichnet. In dem die Haeuptlinge des Nordens schriftlich auf ihre Hoheitsrechte verzichteten, ohne die ganze Tragweite ihres Tuns bzw. die betruegerischen Absichten der Pakeha (weisse Neuseelaender) zu erkennen. Im Gegenzug wurden ihnen Landrechte und traditionelle Rechte zugesichert, die jedoch haeufig missachtet wurden.
Noch heute gibt es Spannungen zwischen Maori und Pakeha. Praktisch seit der Kolonisierung haben Maori eine schlechtere Ausbildung, verdienen weniger und unter ihnen gibt es unverhaeltnismaessig viele Arbeitslose und Verhaftungen.
Nur langsam werden ihnen Entschaedigungen fuer die in der Vergangenheit erduldeten Qualen zuteil.
Bis zu einer effektiven Beteiligung an der Macht und echtem Bikulturalismus scheint es jedoch noch ein weiter Weg zu sein, und das Begehren nach "Souveraenitaet" - d.h. nach einer eigenen Maori-Regierung - ist gegenwaertig wohl nicht realistisch, doch der Wille der Maori kennt sein Ziel.

Auszuege aus dem Stefan Loose NZ-Reisebuch



Wir wollen Cape Reinga ueber die Ostkueste anfahren und ueber die Westkueste wieder verlassen.
An der Ostkueste finden sich verstreute Halbinseln und zwischen Landzungen versteckte Buchten. Die Straende sind ruhig und sicher. An der Westkueste dagegen erstreckt sich ein langer Duenenstrand, an dem sich die Wellen der Tasmansee brechen. Unterbrochen wird er nur von vereinzelten Haefen. Schwimmen kann aufgrund von gefaehrlichen Stroemungen nicht ganz so einfach sein!
Also, los geht es, schauen wir uns Northland mal an!!

Samstag, November 04, 2006

"Little Blue"




So haben wir unser Auto genannt, das wir vor drei Tagen in Auckland im Backpackers Carmarkt, fuer 2000 neuseelaendische Dollar (also 1000 Euro), gekauft haben!!!! Es ist ein taubenblauer Nissan Bluebird, Baujahr 1990, Diesel und mit Automatik!
Da Phills Idee uebers Internet und auf der Strasse nach einem Auto zu gucken, zwar gut, aber nicht mit Erfolg gekroent war, sind wir bei diesem Carmarkt gelandet und innerhalb einer Stunde war das Auto Probe gefahren und gekauft. Es hat dann aber doch den ganzen Tag gedauert bis alles, was dazu gehoert, erledigt war. Angefangen beim Legal Check (Lemon Check), bei dem das Auto polizeilich und finanziell gecheckt wird. Macht man das nicht, hat man eventuell das Problem ein geklautes oder verschuldetes Auto zu kaufen und die Schulden gleich gratis dazu! Dann haben wir eine Autoinspektion von einem unabhaengigen Mechaniker durchfuehren lassen, welches auch wichtig ist, da man ja kein defektes Auto kaufen moechte (er hat zum Glueck kein Problem mit dem Motor feststellen koennen). Eine Registrationsnummer (Certificate of Registration), die man hier braucht, hatte das Auto schon! Fehlte nur noch der W.O.F. (Warrant of Fitness, wie bei uns der TUV, alle 6 Monate noetig) und den hat er leider nicht bekommen.... lag aber nur an Kleinigkeiten, wie zum Beispiel ein nicht funktionierendes Licht! Deshalb ist er auch heute nochmal in der Werkstatt! Die Dieselsteuer, Road User Charge oder auch "RUC" genannt, muessen wir dann noch bei der Post begleichen. Was fehlt noch?? Eine Versicherung (Teil- oder Vollkasko inkl. Haftpflicht)!! Auch kein Problem, haben wir direkt vor Ort "buchen" koennen (eine Third Party Only Insurance with Fire&Thief)! Zum Scluss nur noch die "Change of Ownership", der Besitzerwechsel, aendern (auch vor Ort moeglich gewesen), Geld abdruecken und voila: "Little Blue" is born! Naja, nicht ganz, aber zumindest fuer uns!!!!

Legal Check: 35,-
Mechanical Check: 130,-
Versicherung (Teilkasko auch gegen Diebstahl und Feuer) fuer 9 Mon: 280,-
Change of Ownership: 30,-
W.O.F. : 35,-
Werkstatt: ???? wissen wir noch nicht, ist wohl auch besser so.....

Eine Mitgliedschaft beim neuseelaendischen ADAC, hier AA, gibt es als deutsches Mitglied fuer die ersten drei Monate umsonst, danach muss man ca. 99 Dollar fuer ein Jahr bezahlen...mal sehen ob wir das machen!

Jetzt kann es endlich los gehen...Juhu!